EINIGE REAKTIONEN AUS DEM LETZTEN JAHRZEHNT:
Wenn Gunar Letzbor mit seinen Instrumentalisten
das Podium betritt, gibt es stets eine anregend
mitreissende Musikdemonstation:
Da wird mit Technik, Seele, Herz, Hirn,
Gedärm und allem, was dazu gehört, musiziert.
(Balduin Sulzer)
Dieses Ensemble ist mehr als nur ein Geheimtipp
für Liebhaber der barocken Musik.
Gunar Letzbor einen Ausnahmegeiger zu nennen,
würde ihm nicht gerecht werden. Er ist mehr.
Musikwissenschaftler, Spaßvogel und nicht zuletzt
ein außergewöhnlicher Kenner der barocken Violinliteratur,
beziehungsweise von dem, was davon erhalten blieb.
(Veronika Schrödl)
Ambraser
Schlosskonzerte 2022
14.07.2022:
"Geigengeflüster": Biber, Vilsmayr und mehr...
Wiener
Konzerthaus, Resonanzen 2020
26.01.2020: J.J. FUX
"SEPOLCRO"
AUMANN "Missa
Sancti Xavery"
September 2019: EIN FEST
FÜR BRUCKNER
LONATI
12. Februar 2019:
KIRCHENSONATEN MIT ARS ANTIQUA AUSTRIA: Das Ensemble um Geiger
Gunar Letzbor beeindruckte am Montag im Linzer Brucknerhaus
15. März 2017: POLYFONES
VIOLINSPIEL MIT SPEZIALEFFEKTEN
VIVALDI - JIRÁNEK
31. Juli 2018:
(JAHRESZEITEN) WIDER DIE FORMEL 1 BEI DEN JAHRESZEITEN
April 2016: (JAHRESZEITEN)
EINE ENTDECKUNGSREISE MIT ARS ANTIQUA AUSTRIA
ROSENKRANZSONATEN
16.02.2016: (Stuttgart)
BIS INS DETAIL AUSDRUCKSVOLL
29.04.2015: (NDR-Hamburg)
DER SCHRÄGSTE ZYKLUS DER MUSIKGESCHICHTE
30.04.2015: (Kempen) WERK
FÜR VERSCHIEDEN GESTIMMTE GEIGE
EX VIENNA
12.02.2015: (Ex VIENNA
- ACCORDATO) GESTIMMTES UND STIMMIGES AUS DEM ALTEN WIEN
12.02.2015: (Ex VIENNA
- ACCORDATO) KRONENKRITIK VON B. SULZER
07.02.2014: (Ex VIENNA -
SCORDATO) Genussvolles Konzert mit "verstimmten" Saiten
07.02.2014: (Ex VIENNA -
SCORDATO) KRONENKRITIK VON B. SULZER
28.02.2013: (Ex VIENNA
- ANONYMUS) ANONYMES AUS DEM BAROCKEN WIEN
28.02.2013: (Ex VIENNA -
ANONYMUS) KRONENKRITIK VON B. SULZER
...
08.10.2014: (MOZART) DER
ZOPF IST ECHT
06.10.2014: (MOZART)
SALZBURGER SCHÄTZE
08.11.2013: (WIENER
LAUTENKONZERTE) SELTENES AUS DEM BAROCK ZUM LEBEN ERWECKT
27.08.2013: (FESTIVAL
OUDE MUZIEK UTRECHT) Muziek uit 1400 swingt als folk van nu
SPEER: MUSICALISCH-TÜRKISCHER
EULENSPIEGEL
10.03.2014: (SPEER) PRALLES
PORTRÄT DER BAROCK-ÄRA
18.04.2013: (SPEER)
Ein Musikalisch-türkischer Eulenspiegel
24.04.2013: (SPEER)
Kritik: Ars Antiqua Austria
18.04.2013: (SPEER)
G.D. Speer, Ein Kerln namens Lompyn (1688). Teil I:
Kriegsgeschichten
18.04.2013: (SPEER)
Musikalischer Eulenspiegel
18.04.2013: (SPEER)
Gruselige Geschichten im Brucknerhaus
BIBER: FIDICINIUM
SACROPROFANUM
06.12.2012: (BIBER:
Fidizinium Sacroprofanum) MIT SATTER KLANGSCHÖNHEIT
06.12.2012: (BIBER:
Fidizinium Sacroprofanum) "KRONE" KRITIK VON B. SULZER
19.04.2012: (BIBER:
Fidicinium Sacro-Profanum) VERGESSENE MEISTERWERKE
VIOLINO SOLO (H.I.F. Biber,
J.S. Bach, J.J. Vilsmayr)
01.11.2012: (NDR-Das alte
Werk) WILDES SPIEL MIT FARBEN
03.08.2012: (BIBER)
"BIBER DER REBELL"
13.06.2012: (BIBER, Sonatae
Violino solo, 1681) EXPRESSIVER BAROCK GEROCKT
19.04.2012: (Biber,
Schmelzer) "KRONE" KRITIK VON BALDUIN SULZER
02.11.2011: (BIBER,
Violinsonaten) AUFREGENDE AUSGRABUNGEN
22.06.2010: (BIBER,
ROSENKRANZSONATEN)
DREI FREIGEISTER AN DEN
GRENZEN DES MÖGLICHEN
27.09.2008: BIBER, SONATES
DU ROSAIRE, Festival "Les Heures des Bernardins"
07.11.2004: (BIBER)
ROSENKRANZ IN TÖNEN
24.11.2003: BACH ENTRE
VELOURS ET CLARTÉ
20.04.2003: LES SONATES
DU ROSAIRE DE BIBERÀ
27.01.2003: LE VIOLON
DÉLICAT DE GUNAR LETZBOR
05.07.2002: (BIBER)
ROSENKRANZ, HIMMEL HOCH
04.07.2002: (BIBER,
ROSENKRANZ) 15 GEHEIMNISSE
05.06.2000: GUNAR
LETZBOR, BAROQUE STAR DU VIOLON
04.06.2005: (BACH) IN
ABSOLUTER MEISTERSCHAFT
27.06.2006: (VILSMAYR)
FUGE MIT KNALLEFFEKT
VIVALDI
14.05.2012: (VIVALDI)
„AFFETTI MUSICALI“ bei den Fiori Musicali
GRAUPNER
24.11.2011: (GRAUPNER)
ZEITGENOSSE BACHS WIEDER ENTDECKT
24.11.2011: (GRAUPNER)
PERFEKTE KLANGLICHE ÜBERASCHUNG
24.11.2011: (GRAUPNER)
KRONE-KRITIK
...
09.05.2011:
(HOCHREITHER) MUSIKALISCHE SCHÄTZE AUS KLÖSTERLICHEN
ARCHIVEN
11.11.2010: (WERNER)
MUSIKALISCHES ERBE WIEDER ENTDECKT
ALLA ZINGARA
08.01.2010: (ALLA ZINGARA)
WIE MAN SICH FREMDES ZU EIGEN MACHT
08.01.2010: (ALLA ZINGARA)
VON BRATISLAVA INS BIEDERMEIERBAD
16.06.2009: (ALLA
ZINGARA) FROMMIGKEIT UND LEBENSFREUDE
...
21.04.2010: (FUX)
GENIESTREICHE EINES HOFKAPELLMEISTERS
24.03.2010: (MEALLI)
KASTRATENMÖRDER UND HOFGEIGER
22.04.2009: (MOUTHON)
UNTER DEM STAUB LIEGEN SCHÄTZE VERBORGEN
300-JÄHRIGE MUSIK AUS
STIFTSARCHIV: UNVERSTAUBT
06.03.2009: (KOHAUT)
KAISERLICHE SEKRETÄRMUSIK
23.05.2008:
JUBILÄUMSSAISON GLANZVOLL ERÖFFNET
20.08.2008:
KUNSTFERTIGES BAROCK
BERTALI
05.04.2008: (BERTALI)
SÜSSE VERFÜHRUNG IN KLANGWELTEN
05.04.2008: (BERTALI)
DIESE ALTE MUSIK WIRKT WAHRE WUNDER
22.11.2007: (RADOLT)
ADELIGER TONSCHÖPFER
FUX "JULO ASCANIO. RE d'ALBA"
16.11.2004: Aus wiener
Schatztruhe
NOV. 2004: Herne "Tage
Alter Musik"
DEZ. 2004: Neue Farben
und Brücken in die Gegenwart
16.11.2004: Männer mit
Frauenstimmen
"KLANG DER KULTUREN"
2009: "Spanien"
2008: "Moravia"
2008: "Roma"
2007: "Slowenien - Krain"
2006: "Frankreich"
2005: "Italia - Venezia"
2003: "Polen - Krakow"
2002: "Norddeutschland -
Lübeck"
2002: "Ungarn"
2001: "Slowakei -
Bratislava"
https://www.tt.com/artikel/30825759/erstes-ambraser-schlosskonzert-adagio-fuer-aufgeweckte
Donnerstag, 14.07.2022
Erstes Ambraser Schlosskonzert:
Adagio für Aufgeweckte
Gunar Letzbor und sein Ensemble „Ars
Antiqua Austria“ forschten beim ersten Ambraser Schlosskonzert
der Saison nach dem wahren und wahrscheinlichen Klang.
WIENER KONZERTHAUS, RESONANZEN 2020
J.J. FUX "Sepolcro"
Kronenzeitung - 26.01.2020
Kultur in Kürze
RESONANZEN, Konzerthaus:
Ein monumentaler Werkkoloss, der 1719 in der Wiener
Hofburgkapelle am heiligen Grab vor Kaiser Karl VI.
uraufgeführt wurde. Gunar Letzbor und seine Ars Antiqua Austria
präsentierten Johann
Joseph Fux’ Passionsoratorium "Ich kenne diesen
Menschen nicht".
Letzbor macht das Werk durch deutsche
Zwischentexte verständlich. Und seine hervorragend studierten
acht Instrumentalisten musizierten die gestrichene Fassung
konzentriert, klangschön und mit großer
Intensität. Ausgezeichnet der Tenor Daniel
Johannsen (Petrus), der hervorragende Sopran Alois
Mühlbacher, die Sopranistin Maria Ladurner sowie Gerd
Kenda und Markus Forster.
KHR
EIN FEST FÜR BRUCKNER
"Happy Birthday, Anton!" hieß es in Ansfelden.
Von Michael Wruss - OÖN Kultur - September 2019
Eigentlich ist das Brucknerfest noch nicht eröffnet, doch bereits am Mittwoch gab es anlässlich des 195. Geburtstages von Anton Bruckner ein Festkonzert in der Pfarrkirche Ansfelden, das die akustische Umwelt des Komponisten zu ergründen versuchte. Musik, die Bruckner als Sängerknabe gesungen haben mag, aber auch später hörte, aufführte und bearbeitete.
Im Zentrum dabei zwei große Werke des knapp 100 Jahre vor Bruckner geborenen Franz Joseph Aumann, der 1755 zum Regens chori in St. Florian ernannt wurde und wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der geistlichen Musik setzte. So auch bei der 1753 als Einstandsgeschenk für das Stift komponierten "Missa Sancti Xavery", deren Gloria noch im typisch barocken Kantatenstil gehalten ist und durchaus ausladende Passagen aufweist, während das Credo dreiteilig und beinahe im Sinn der klassischen symphonischen Messe gestaltet ist. Feierlich auch das Te Deum, das während der Zeit Bruckners als Stiftsorganist beinahe jährlich erklungen ist.
Ein feines Solistenensemble
Christian Ziemski (Knabensopran), Alois Mühlbacher (Alt), Markus Miesenberger (Tenor) und Markus Schulz (Bass) – sowie die von Franz Farnberger geleiteten St. Florianer Sängerknaben & Männerchor brachten die polyphonen Strukturen dieser Werke hervorragend zur Geltung. In Vergessenheit geraten ist auch der Vorgänger Joseph Haydns am Hof der Esterhazy, Joseph Gregor Werner, dem Ars Antiqua Austria unter Leitung von Gunar Letzbor ein Denkmal setzten, die auch die beiden Messen beeindruckend musizierten, mit der 4. Fuge, die Haydn 1804 für Quartett arrangierte.
Den Rahmen bildeten zwei Sinfonien von Antonio Caldara, die zwar die Funktion einer Oratoriums-Ouvertüre haben, doch in ihrer Gestaltung durchaus für die spätere klassische Form interessant sind. Bruckner hat zu zwei Motetten Aumanns Posaunenstimmen hinzugefügt. Ob das diesen schlichten Chorsätzen gutgetan hat, mag dahingestellt sein. Als historisches Zeugnis für die intensive Rezeption Aumann’scher Musik waren sie allerdings ein trefflicher Beweis.
Quelle: nachrichten.at
Artikel:
https://www.nachrichten.at/kultur/ein-fest-fuer-bruckner;art16,3162908
KIRCHENSONATEN MIT ARS ANTIQUA AUSTRIA
Das Ensemble um Geiger Gunar Letzbor beeindruckte am Montag im
Linzer Brucknerhaus
12. Februar 2019 - Von Michael Wruss - Kultur
Mit der zunehmenden Professionalität im Instrumentenbau wurde es
speziell im 17 Jahrhundert immer interessanter, Musik zu schreiben,
die ausschließlich für Instrumente konzipiert war, und sowohl die
klanglichen Möglichkeiten als auch die virtuosen Spieltechniken voll
auszureizen versuchte. Als derartige „Klingstücke“ entstanden
Sonaten, von denen die „da chiesa“-Form die weitverbreitetste war.
Das heißt aber nicht, dass diese Stücke, die am Montag im
Brucknerhaus im Zentrum des Programms des Konzerts von Ars Antiqua
Austria – Gunar Letzbor und Fritz Kircher (Violine), Markus
Miesenberger (Viola), Jan Krigovsky (Violone), Hubert Hoffmann
(Laute) und Erich Traxler (Orgel) – standen, als liturgische Musik
zu verstehen wären. Manche sind eindeutig für diesen Zweck
komponiert, so jene drei Sonaten Benedikt Anton Aufschnaiters, die
auf welche Art und Weise auch immer Heilige portraitieren. Andere
verwenden bloß die Form für die adelige Unterhaltung in der Kammer.
Ganz dem Motto des Abends aber auch dem Ziel des Ensembles folgend
standen neben Werken des 1665 in Kitzbühel geborenen Aufschnaiter
Kompositionen aus dem Umkreis der Habsburger auf dem Programm.
Sonaten, die wie jene aus den 12 „Sonate da chiesa“ für Violine solo
von Carlo Ambrogio Lonati dem Kaiser gewidmet waren, oder wie die
Sinfonia zur Passionsmusik von Antonio Caldara vom Vizekapellmeister
am Wiener Hof stammen. Fein auch der Rückgriff auf die Sonata III
aus „Prothimia Suavissima“ des frühbarocken Hofkapellmeisters
Antonio Bertali und auf die Sonata XI aus „Fidicinium
Sacro-Profanum“ des Salzburger Kapellmeisters Heinrich Ignaz Franz
Biber. Dazwischen Haydns Bearbeitung einer Fuge seines Vorgängers am
Hof der Esterházy Gregor Joseph Werner.
Fazit: Ein bunt gemischtes, abwechslungsreiches
Programm, das wie immer bei Ars Antiqua Austria nicht nur
musikhistorisch fein abgestimmt war, sondern auch so musiziert
wurde.
Quelle: nachrichten.at
Artikel:
https://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/kirchensonaten-mit-ars-antiqua-austria;art16,3101602
Polyfones Violinspiel mit Spezialeffekten
Der Forscher und Musiker Gunar Letzbor hat sich
mehr als ein Jahr lang immer wieder mit der Musik von Carlo
Arnbrogio Lonati (1645 - 1710/ 15) beschäftigt. Er begegnete dabei
auch den umfassenden kraftstrotzenden Violinsonaten, von denen er am
Montagabend fünf ins Programm aufnahm. Zu hören war Letzbors
Ensemble für neue Barockmusik, Ars Antiqua Austria. Der in Milano
geborene Lonati – man nannte ihn auch den „Biber aus Rom“ – war
selbst ein gefeierter Geigenvirtuose, der Kaiser Leopold 1. seine
Kirchensonatensammlung in Verehrung widmete. Für diesen Abend im
Linzer Brucknerhaus mit dem Titel „Musica Caesarea“ wählte Gunar
Letzbor ausschließlich Musik von Lonatis: Sonatenfolge Nr. 1 bis 6 –
diese Werke bestechen durch virtuose Beherrschung des polyfonen
Violinspiels mit überraschenden Spezialeffekten und wurden in den
Händen Letzbors zu einem wahren Hörgenuss mit begleitender Theorbe
(Hubert Hoffmann) und dem fünfsaitigen „Bass de Viol“ (Peter
Trefflinger). Erich Traxler besorgte den basso continuo an der Orgel
und am Cembalo. Gunar Letzbor hat eine treue Fangemeinde, die den
Mittleren Saal im Brucknerhaus gut besetzte und immer wieder auf
seine lockeren Bemerkungen zur Musik wartet, die ja in Wahrheit eine
echte Wissensvermittlung sind. Viel Beifallssturm und dann doch noch
eine Zugabe.
Christine Grubauer
(NEUES VOLKSBLATT, 15.03.2017, S. 21)
WIDER DIE FORMEL 1 BEI DEN JAHRESZEITEN:
"Ars Antiqua Austria" geht bei Vivaldis Klassiker eigene Wege.
31. Juli 2018 - Michael Wruss - Kultur
Eigentlich ist es nicht die ureigenste Domäne von Ars Antiqua
Austria, sich mit etwas so Bekanntem wie Vivaldis "Vier
Jahreszeiten" auseinanderzusetzen, aber das Konzert am Sonntag im
Rahmen der Donaufestwochen Strudengau in der Stiftskirche Waldhausen
zeigte, dass sich noch vieles in diesen vier Violinkonzerten
entdecken lässt.
Gunar Letzbor schreibt im Programmheft einen durchaus sarkastischen
Beitrag über Geschwindigkeitsorgien und wahre Wettbewerbe, wer denn
die Läufe in Vivaldis wohl populärstem Werk noch rasanter und
halsbrecherischer spielen kann.
Und da tut es dann ganz gut, wenn in diese Musik ein wenig Ruhe
einkehrt. Ruhe, die nicht nur dem halligen Raum der Stiftskirche
geschuldet ist, sondern auch die Musik dort hinlenkt, wo eigentlich
der Ursprung zu sein scheint. Beinahe ist man geneigt, aufzuspringen
und im Rhythmus das Tanzbein zu schwingen. Doch das, was sich bei
den Formel-1-Geigern im Abrieb der Bögen ungehört verflüchtigt, muss
hier umso präziser und klarer ausgespielt werden. Gunar Letzbor
nimmt sich die Zeit zum Ausspielen ganz einfach. Dazu kommt, dass
Ars Antiqua Austria nicht versucht, bestehende Interpretationsmuster
nachzuahmen, sondern eigene Wege geht.
So ist der Anfang des Winters streng im Tempo, und die Achteln
stampfen von Beginn an rhythmisch laut gegen die Kälte. Der Sommer
erstickt fast an der Hitze, und der erste Satz scheint dabei ins
Unendliche zu zerfließen. Das ist auf der einen Seite fein, da
dadurch unglaubliche Pianissimoeffekte möglich werden, aber
andererseits kommt man dabei fast an die Grenze, dass die Musik die
Kontur ihrer Phrasen verliert und in einzelne Töne zerfällt.
Fazit: Eine stimmige neue Lesart der ersten vier Konzerte aus
Vivaldis op. 8, die nicht die olympischen Gedanken des Schneller und
Weiter prägt, sondern die nicht minder virtuos den musikantischen
Ursprung dieser Musik trifft und wohltuend gegen den Strom
exzentrischer Turbogeiger schwimmt.
Waldhausen: Konzert mit Ars Antiqua Austria, Donaufestwochen
Strudengau, 29.7.
Tipp: Gunar Letzbors "Jahreszeiten" sind auf CD nachzuhören:
Challenge Classics CC72700
Quelle: nachrichten.at
Artikel:
https://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/Wider-die-Formel-1-bei-den-Jahreszeiten;art16,2965135
Eine Entdeckungsreise mit Ars Antiqua Austria
Entdeckungen sind es oft wert gemacht zu werden, aber selten war ich von einem Konzert so beeindruckt wie von diesem. Eine Freundin hatte mir den Besuch eines Konzertes des Ensembles empfohlen, doch als sie mir das Programm des Abends zeigte, war ich nur wenig angetan. Neben einem mir unbekannten Komponisten standen Antonio Vivaldis Le quattro stagioni auf dem Abendspielzettel, die allzu oft als süßliche, romantisch verklärte Kaufhausmusik aufgeführt würden.
Die Empfehlung jedoch hatte nicht zu viel
versprochen. Ars Antiqua Austria nennt sich die 1995 gegründete
Formation um ihren Leiter und Violin-Solisten Gunar Letzbor. Nur
sieben MusikerInnen waren an diesem Abend zur Begleitung von Letzbor
angetreten und die Verknappung der Mittel zu je einzeln besetzten
Stimmen ließ bereits Großes erwarten. Das klangliche Vergnügen
konnte beginnen!
Den Anfang macht das Konzert für Violine, Streicher und Basso
continuo in d-Moll von František Jiránek,
das man mit Fug und Recht als Entdeckung bezeichnen kann. Sein
kompositorischer Stil liegt sehr nahe bei Vivaldi, was zur Vermutung
geführt hat, dass der junge Jiránek bei diesem studiert hat.
Zumindest ist ein dreijähriger Venedig-Aufenthalt dokumentiert, der
auf eine Schüler/Lehrer-Beziehung oder zumindest auf ein Verhältnis
des Komponisten zum Kreis um Vivaldi schließen lässt.
Bei der Interpretation des Konzerts legte Letzbor viel Wert auf eine
Eigenschaft, die sich dieses Ensemble zu eigen gemacht hat. Die
Musiker bezeichnen sich selbst als Ensemble für neue Barockmusik,
möchte Vergessenes zu neuem Klingen bringen, wollen aber auch
Altbekanntes durch ihre Augen und Ohren neu beleuchtet wissen.
Letzbors Virtuosität blühte bei Jiráneks d-Moll-Konzert voll auf,
wobei seine Arbeit mit fliegendem Bogen nicht den Schönklang ins
Zentrum rückte, sondern den Ausdruck, und zwar in seiner
unverstellten Form. So sägte Letzbor im abschließenden Allegro
regelrecht mit seinem Bogen die Violine, und doch oder gerade
deshalb war es reizvoll.
Doch den Höhepunkt des Abends bildeten die vier Konzerte Le quattro stagioni von Antonio Vivaldi. Dankenswerterweise kam dabei das Publikum zu einem bimedialen Genuss, denn im Programmheft waren die anonymen Begleitgedichte zu den Konzerten Vivaldis abgedruckt, so dass auch ihr Programm deutlich gemacht wurde, wenngleich die Gedichte weit hinter Vivaldis musikalischer Leistung zurückstehen.
Auch bei diesen Konzerten stand der Ausdruck, der bis zu fast rabiater Spielweise reichte, im Vordergrund. So ehrlich werden diese Konzerte selten musiziert. Bereits im ersten Satz von La primavera, der später in der Oper Il Giustino noch eine prominente Rolle spielen sollte, trat die Solo-Violine mit den Orchesterviolinen ins intensive Zwiegespräch und arbeitete den Vogelgesang besonders lebensecht heraus. Im dritten Satz formte sich durch Zusammenspiel von tadellos beherrschter Technik, feiner dynamischer Abstufung und sattelfestem Tempoverständnis ein Bauerntanz, der mich an eine Szene aus Charles Dickens Christmas Carol erinnert, in der die Fizzlewicks ihren skurrilen Eröffnungstanz vollführen.
Diesem Credo folgend gestalteten die Musiker mit hochimaginativem Spiel auch das tobende Sommergewitter und die herbstliche Jagd, die problemlos auch ohne Hörner auskommt. Dabei erweisen sich auch die anderen MusikerInnen des Ensembles als solistische Talente, wie besonders Markus Miesenbacher an der Viola, Claire Pottinger-Schmidt am Violoncello und Hubert Hoffmann an der Theorbe zeigten. Miesenbergers voller warmtönender Ton, Pottinger-Schmidt sensibles, ja fast fragiles Spiel und Hoffmanns Akuti zeigen, was dieses Ensemble gestalterisch aus Vivaldis Konzerten herausholen kann. Bezwingen bleibt dabei der Ausdruck, den Ars Antiqua Austria jedem Satz mitgibt.
Dieses Ensemble ist mehr als nur ein Geheimtipp für Liebhaber der barocken Musik. Gehet hin und lauschet...
https://bachtrack.com/de_DE/kritik-ars-antiqua-austria-vivaldi-jiranek-konzerthaus-wien-april-2016
STUTTGARTER NACHRICHTEN: Nummer 38 / Dienstag, 16. Februar 2016, S. 14.
BIS INS DETAIL AUSDRUCKSVOLL
„Musik am 13.“ mit Heinrich Ignaz Franz Bibers
„Rosenkranzsonaten“
Von Verena Grosskreutz
Heinrich Ignaz Franz Bibers „Rosenkranzsonaten“ besitzen zwar auch meditative Züge und beziehen sich inhaltlich und formal auf das katholische Rosenkranzgebet. Andererseits aber sind die 15 Werke für Violine solo und Continuo- Gruppe nicht nur spieltechnisch viel zu spektakulär, als dass man während ihres Erklingens noch in der Lage wäre, sich in die vielen Vaterunser und Ave-Marias der Gebetskette zu vertiefen.
In der Cannstatter Reihe „Musik am 13.“ spielte jetzt in der gut besuchten Stadtkirche das Barockensemble Ars Antiqua Austria eine Auswahl aus dem Riesenzyklus. In sechs Werken zeigte Geiger Gunar Letzbor, welche experimentelle Kraft ihnen innewohnt. Besonderes Merkmal des Zyklus ist etwa, dass die Saiten der Violine nach jeder Sonate umgestimmt werden müssen, wodurch unterschiedliche Klangfarben und -wirkungen entstehen, die sich durch die stärkere oder schwächere Spannung der Saiten ergeben.
Kräftig zupackend mit Mut zu tonproduktionsbedingten Nebengeräuschen und kontrastreich in Klangfarbe, Ausdruck und Dynamik stürzte sich Letzbor in Bibers oft tonmalerisch garnierte Variationen, Tanzsätze, Improvisationen. Fein etwa die schmachtvolle Melodik, die flinke fröhliche Courante und das kunstvoll mehrstimmige Adagio in der Sonate „Die Geburt Jesu Christi“. Und mitreißend, wie sich in der Sonate „Mariae Verkündigung“ nach rauer Folklore und dramatischem Furor aus rasend Geräuschhaftem langsam ein emphatischer Ton herauspellte. Oder wie Letzbor in der Sonate „Kreuzigung Jesu“ – befeuert von den trockenen Akkordschlägen seiner vierköpfigen Begleitband – die Saiten überraschend harsch anriss: Man assoziierte Geißelschläge, in den dazwischengeschalteten ariosen Tönen Schmerz und Leid des Sterbenden und in der rasend schnell gefetzten, flächenhaften Akkordik das Beben der Erde, das nach Matthäus auf Jesu Tod folgte. Bis ins Detail ausdrucksvoll gestaltete Letzbor auch die monumentale Passacaglia für Violine allein, mit der Biber den außergewöhnlichen Zyklus beschloss und der dem Fest des heiligen Schutzengels gewidmet ist.
http://www.abendblatt.de/kultur-live/article205289109/Der-schraegste-Zyklus-der-Musikgeschichte.html
02.05.15
Der schrägste Zyklus der Musikgeschichte
Hamburg. Was ist das für eine
Geige, die da kracht und schabt und scheppert? Unsauber klingt sie
auch hin und wieder. Kann der Mann sie nicht ordentlich bedienen?
Immer wieder holt Gunar Letzbor aus und schlägt den Bogen auf die
Saiten, dass es den Hörer nur so graust.
Beim "Alten Werk" bringen Letzbor und seine Kollegen von Ars Antiqua
Austria den vielleicht schrägsten Zyklus der Musikgeschichte zur
Aufführung: Die "Rosenkranz-Sonaten" von Heinrich Ignaz Franz Biber,
einem österreichischen Violinvirtuosen des 17. Jahrhunderts. Das
heißt, nicht alle Perlen dieses akustischen Rosenkranzes, das sind
nämlich ganze 16, was den Rahmen eines normalen Konzertabends in
aller Regel sprengt – aber doch immerhin acht.
Und dann dieser Lärm? Doch, mit voller Absicht. "Jesus, der für uns
gegeißelt worden ist", heißt eine der Sonaten, und um das
darzustellen, scheute man in der Barockzeit vor drastischen Mitteln
nicht zurück. Biber schon gar nicht. Also hört das faszinierte
Publikum im Großen Saal der Laeiszhalle die Peitschenhiebe nur so
niedersausen, und in der "Kreuzigungssonate" schlägt Letzbor die
Töne ein wie ein grober Hammer Nägel.
Der Notentext gibt diese Geräuschkulisse nicht her. Man muss schon
darum wissen, wie die Musik gemeint war. Letzbor weiß darum und
lässt das Publikum in launigem, österreichisch gefärbtem
Conférencierston daran teilhaben. Erstaunlich übrigens, wie diese
eine Geige den Großen Saal füllt. Das heißt, es sind genau genommen
drei verschiedene; Biber hat nämlich fast für jede der
halsbrecherisch virtuosen Sonaten eine andere Stimmung
vorgeschrieben – für den Interpreten eine grifftechnische und
kognitive Herausforderung erster Güte.
Eskortiert wird Letzbor von einer fünfköpfigen Continuogruppe,
darunter gleich drei barocke Zupfinstrumente, und die dreschen
genauso lustvoll drein wie der Geiger. Die Herren können aber auch
anders. Herzzerreißend die leisen Klagen, in denen Letzbor manchmal
nur von der Gitarre ummurmelt wird. Er spielt diese Musik wie
gesprochene Sprache, voller Brüche, Wendungen und Pausen.
Wohlerzogen, abgewogen, höfisch gar ist hier gar nichts. Dieser
Abend ist schlicht ein Naturereignis.
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kempen/werk-fuer-verschieden-gestimmte-geigen-aid-1.5063872
5. Mai 2015
Werk für verschieden gestimmte Geigen
Stadt Kempen. In der Reihe "Musica antica e viva" begeisterte das Sextett Ars Antiqua Austria in der Paterskirche. Aufgeführt wurden acht Sonaten über die Mysterien des Rosenkranzes des böhmischen Barockkomponisten Heinrich Ignaz Franz Biber.
Von Gert Holtmeyer
Mit schwierigen Kadenzen der Solovioline über einem tiefen Halteton der Orgel begann das letzte "Musica antica e viva"-Konzert. Aufgeführt wurden acht der 16 "Sonaten über die Mysterien des Rosenkranzes" von Heinrich Ignaz Franz Biber (1644 - 1704), dem bedeutenden, 22 Jahre vor Johann Sebastian Bach geborenen böhmisch-österreichischen Barock-Komponisten und Geigenvirtuosen.
Eine mustergültige, faszinierende Wiedergabe dieses in mehrfacher Hinsicht interessanten Werkes bot das Sextett "Ars antiqua Austria". Chef und Kopf des Ensembles ist sein Geiger Gunar Letzbor. Er spielte in der Paterskirche die schwierigen Solopartien mit einer bewundernswerten Technik und einer gleichermaßen impulsiven wie durchdachten Musikalität. Souverän war seine Bogentechnik mit der mühelosen Beherrschung des Springbogens und des Stakkatos. Hinzu kam ein modulationsfähiger Ton, der zwischen großer Intensität und ganz zartem Pianissimo auch die Zwischentöne nicht vernachlässigte.
Vor allem beherrschte Gunar Letzbor die eigentümliche Anforderung dieses Werkes, die Skordatur. Damit ist gemeint, wie Letzbor erläuterte, dass jede Sonate auf einer je anders gestimmten Geige zu spielen ist. Für den Geiger ist das eine große Herausforderung. Im Laufe der Jahre hat sich herausgestellt, dass die Probleme bei einer Aufführung nur dann einigermaßen zu lösen sind, wenn, wie auch von Letzbor in Kempen praktiziert, im Wechsel mindestens drei Geigen eingesetzt werden.
Warum mutet der Komponist das dem Spieler zu? Weil die veränderte Stimmung die Klangfarbe verändert. Eine tiefer gestimmte Saite klingt dunkler und matter, eine höher gestimmte schärfer und brillanter. Außerdem werden andere als die gewohnten Intervalle als Doppelgriffe möglich. Damit der Spieler nicht völlig aus dem Tritt gebracht wird, werden mit den Noten nicht die Tonhöhen, sondern die Griffe bezeichnet.
Über dem mitreißenden Spiel des Solisten Letzbor dürfen nicht die Leistungen seiner Mitspieler vergessen werden, die für den vorzüglichen Gesamtklang mitverantwortlich waren. Ob nun harte Schläge oder zarte Klänge gefordert wurden: das Zusammenspiel war präzise und ausgeglichen. Für das Tastenspiel zeichnete Erich Traxler auf der Orgel und dem Cembalo verantwortlich. Auch optisch interessant waren die eingesetzten Saiteninstrumente, neben der Laute (Hubert Hoffmann) auch die der Gitarre ähnliche Chitarra (Pierre Pitzl) sowie der durch seinen langen Hals auffallende Colascione (Daniel Oman) und der an ein Cello erinnernde Violone (Jan Krigovsky). Nebenbei: es heißt tatsächlich (maskulin) der Colascione und der Violone.
Der Schluss, die 16. Sonate, war ganz dem Geiger Letzbor
überlassen, der mit der "Passagalia" für Violine allein den Abend
eindrucksvoll beendete.
Quelle: RP
OÖNachrichten, 12. Februar 2015 - Kultur-s. 17
Volksblatt 12.02.2015, Seite 23
Kronen Zeitung 12.02.2015, Seite 37
DAS NACHRICHTENPORTAL RHEIN-NECKAR
KLASSIK: Geiger Gunar Letzbor beim Mozartfest Schwetzingen
Alles harmoniert hier ziemlich gut: der Ort, der Musiker und das Programm. Der Geiger Gunar Letzbor spielt Biber und Mozart, in der lichten, eher schlichten, aber eben deshalb schönen Schlosskapelle von Schloss Schwetzingen. Auch sonst ist alles alt und echt, bis hin zu Letzbors Männerzopf. Das Instrument des Geigers sowieso, sein dunkel glühender, gedeckter und leicht mürber Ton passt prächtig zu der dritten Violinsonate Bibers aus der 1681 in sehr aufwendigem Kupferdruckverfahren publizierten Sammlung.
Letzbor meditiert bisweilen förmlich, lauscht den vielen, damals unerhörten Spieleffekten lange hinterher. Bevor die Geige explodiert, in Sätzen, die vorweggenommener Vivaldi, wenn nicht Paganini sind. Und mehr.
Mozartkenner am Werk
Der Österreicher ist ein vielgefragter Lehrer für Barockgeige und hat früher in Reinhard Goebels Originalklangtruppe Musica Antiqua Köln gespielt. Mit Mozart kennt sich Letzbor auch schon lange aus, und deshalb klingt die noch von einem Kind geschriebene Sonate aus dem Jahre 1764 weniger nach Mozart als nach dessen Vorbildern. Es ist im Grunde auch eine mit Geigenspiel drapierte Cembalosonate. Dieses Cembalo beackert Sergej Tcherepanov.
Hier eher diskret, doch wo es nötig ist, kann der gebürtige Kasache einen ganzen Landregen aus Tönen niederprasseln lassen. Schlosskapellenfüllend - schließlich ist der Mann auch Organist. Bei Gunar Letzbor dominiert der leichte Bogenstrich. Sein Ton blüht trotzdem, und im Mittelsatz von Mozarts F-Dur-Violinsonate (KV 377) gönnt er sich sogar etwas Vibrato. Letzbor ist Experte. Aber kein Dogmatiker. HGF
© Mannheimer Morgen, Mittwoch, 08.10.2014
Erstmals fand ein Konzert der Reihe „Kammerkonzerte Darmstadt“ im Jagdschloss Kranichstein statt. Von Biber bis Mozart reichte das Programm, das von Gunar Letzbor (Violine) und Sergej Tcherepanov (Cembalo) gestaltet wurde.
DARMSTADT. Erstmals fand ein Konzert der Reihe „Kammerkonzerte Darmstadt“ im Jagdschloss Kranichstein statt. Von Biber bis Mozart reichte das Programm, das von Gunar Letzbor (Violine) und Sergej Tcherepanov (Cembalo) gestaltet wurde.
Nicht nur der Ort war neu für die „Kammerkonzerte Darmstadt“, auch die Sitzordnung im Marstall des Jagdschlosses Kranichstein war ungewohnt: Die Musiker spielten in der Saalmitte, die Zuhörer im gut besuchten Marstall blickten auf die stattliche Flintensammlung des Jagdmuseums. Die akustischen Bedingungen waren günstig für die beiden Musiker, die sich mit der Sonate Nr. 3 von Heinrich Ignaz Franz Biber, der ein Jahrhundert vor Mozart in Salzburg gewirkt hatte, fulminant in Szene setzten.
Gunar Letzbor, Gründer des Ensembles „Ars Antiqua Austria“, hatte offensichtlich sein Vergnügen an den virtuosen Eskapaden, die Biber, der selbst ein hervorragender Geiger gewesen muss, dem Solisten zumutet. Ein Feuerwerk an Doppelgriffen, Trillern, Tremoli, Arpeggien und rasanten Läufen, kurz unterbrochen durch seltsam stille Passagen, kommt auf die Zuhörer zu, und Letzbor spielte dies alles mit enormer Energie. Den Generalbass versah am zweimanualigen Cembalo zuverlässig Sergej Tcherepanov aus Lübeck, der kurzfristig für den erkrankten Erich Traxler eingesprungen war.
Eine Salzburger Spezialität sind auch die Klavierstücke, die Johann Ernst Eberlin und Leopold Mozart nach dem Vorbild der Melodien schufen, die „auf dem sogenannten Hornwerke der Festung Hohensalzburg morgens und abends gespielt“ wurden. Sergej Tcherepanov servierte gewandt und pointiert Kostproben daraus, unter anderem ein Jagdstück für den „Herbstmond“, das natürlich zum Genius Loci passte.
Den musikalischen Höhepunkt erreichte das Programm, das unter dem Motto „100 Jahre Salzburger Hofmusik“ stand, mit vier Violinsonaten von Wolfgang Amadeus Mozart, die seinen Weg von den Wunderkindjahren über die Stationen Salzburg und Mannheim bis nach Wien markierten. Bei allem Engagement trübte das Ungleichgewicht zwischen den Instrumenten den künstlerischen Genuss: Letzbor übertönte mit seinem kräftigen Strich das zarte Cembalo auch dort, wo der Klavierpart eigentlich die Führungsrolle übernehmen sollte. Schließlich hat Mozart, dem Zeitstil folgend, der Violine die Aufgabe des „Accompagnements“ zugeschrieben. Trotzdem setzte sich beim Zuhören die Freude am Einfallsreichtum dieser Sonaten durch, etwa am Dialogisieren der Partner in der G-Dur-Sonate KV 301, an der spielerischen Leichtigkeit von KV 296 oder an der großartigen F-Dur-Sonate KV 377, in der auf einen aus der absteigenden Tonleiter entwickelten Kopfsatz ein melancholischer d-Moll-Variationensatz folgt. Nach anhaltendem Beifall kehrten die Musiker mit ihrer Zugabe zu Biber zurück.
Volksblatt, 7.02.2014
Gunar Letzbor durchforstet als Geiger und Leiter der Ars Antiqua Austria immer wieder diverse Archive und Bibliotheken, um seine Konzertprogram. me interessant zu gestalten. In einer Handschrift im Minoritenkonvent in Wien wurde er diesmal fündig. Wer von seinen zahlreichen Zuhörern am Mittwoch im Linzer Brucknerhaus kannte schon Komponisten wie Joan Voita oder N. Faber und deren Sonaten? Sie schufen Musik für Geige auf sogenannten ..verstimmten" Saiten, eine besondere Kunst. Letztbor beherrscht diese komplizierte Spielweise, kommt mit drei verschiedenen Geigen und vier Bögen ausgerüstt:t auf die Bühne, stellt seine Spielmusik als launischer Geschichtenerzähler vor und erklärt die Stimmungen der Saiten. Seine Mitgestalter sind ebenfalls für dies' Unternehmen gerüstet: Erich Traxler (Cembalo), Hubert Hoffmann (Laute) und Jan Krigovsky (Violone). Es erklingen virtuose Sonaten und zum Schluss eine dramatische „Türkenbelagerung", in Töne gefasst von Johann H. Schmelzer. Ein genussvoller Konzertabend in launiger Atmosphäre. Grub
Kronenzeitung, 7.02.2014, Seite 41
"Krone"Kritik
VON BALDUIN SULZER
"Musica Austriaca Ex Vienna - Scordato" war ein typischer LetzborAbend im Linzer Brucknerhaus: informativ - angefangen vom ausnehmend instruktiven Einleitungstext des Programmzettels bis zur kurzweilig und zielsicher gestalteten Moderation -, dazu die technische und stilistische Souveränität dieses Ausnahmegeigers. Diesmal ging es um barocke Musikstücke für "umgestimmte'~ Geigen, wie sie etwa in der Handschriftensammlung des Wiener Minoritenkonvents häufigst anzutreffen sind. Von den neun lehrreich mitreißenden Hörproben fesselte Schmelzers "Die Belagerung Wiens durch die Türken" besonders. Nachdrücklichster Applaus für Gunar Letzbor (Geige), Erich Traxler (Cembalo), Hubert Hoffmann (Laute) und Jan Krigovsky (Violone).
G.D. SPEER: MUSICALISCH-TÜRKISCHER EULENSPIEGEL
Nürnberger Nachrichten 10.03.2014
Dem "Musicalisch-Türkischen Eulenspiegel" des Barockdichters und Komponisten Georg Daniel Speer (1636-1707) widmete sich das Ensemble "Ars Antiqua Austria" im Nürnberger Aufseß-Saal - inklusive Saiten-Ensembleklang, Tenorstimme und Tanz.
Das pralle, weltmusikalische Sammelsurium von "lustigen Balleten
mit ihren Proportionibus" ist eine wahre Fundgrube für mitreißende
historische Rhythmen - geprägt von unterschiedlichsten Einflüssen
aus Ungarn, Polen, von Kosaken oder Griechen. Garniert hat der
barocke Lebenskünstler und fantasiebegabte Komponist sein
schelmisches Quodlibet mit allerlei "nutzlichen blasend- und
geigenden Sonnaten“.
Dabei taugte die Vita des 1636 in Breslau geborenen Abenteurers in
den Wirren des 30-jährigen Krieges selbst schon zum Schelmenroman.
Der verdingte sich als Heerespauker und Leibtrompeter kreuz und quer
auf dem Balkan, kam als Reisebegleiter eines siebenbürgischen
Edelmanns bis nach Konstantinopel, wirkte nach Kriegsende als
angesehener Lehrer, Musiker und Literat in Göppingen und landete
wegen literarischer Umtriebe gegen die französische Besatzung 1689
sogar im Kerker. Seiner dreizehn Jahre älteren Gattin, der
schwäbischen Lehrertochter Apollonia Buttersack, dürfte eheliche
Langweile an der Seite des Heißsporns wohl fremd gewesen sein.
Dichtung, Tanz und Musik
Aus solchen Ingredienzen – literarischen Zitaten,
getanzten wie musizierten Bonmots - lässt der Barockgeiger Gunar
Letzbor, Gründer der "Ars Antiqua Austria", ein sehr barockes
Zeitpanorama entstehen. Denn scharfe Kontraste und dezidiert auch
einmal ins Derbe hinein versetzte Akzente wie gezielte Manierismen
sind die passenden Würzmittel für die vitalen Volksmusiken. Da
versetzt sich die "Ars Antiqua Austria" Seite an Seite mit dem
slowakischen Collegium Wartberg in einen netten, farbenfrohen
Folklorerausch. So lässt sich die Rasanz in adretter Kostümierung
immerhin erahnen, was Solotänzerin Maria Mühlbacher samt ihrem
Ensemble leichtfüßig beweist. Ob die im theatralischen
Rezitativmodus des Tenors Markus Miesenberger amourose
Abenteuerlust des Schelmen "Lompyn" mit den gelebten Talenten seines
Schöpfers, des weitgereisten schlesischen Schwaben Speer,
tatsächlich korrespondiert haben wird? Dies bleibt für die Nachwelt
unergründlich - im Namen der schwäbischen Hausfrau Apollonia
Buttersack.
ANJA BARCKHAUSEN
Sendetermin: Freitag, 21. März, 18.05 Uhr auf SR Klassik.
NRC Handelsblad: 27 aug 2013
Muziek uit 1400 swingt als folk van nu
Klassiek
Festival Oude Muziek. Gehoord 24
en 25/8 op diverse locaties in Utrecht.
Nogt/m 1/9. Radio 4: o.a. 15/10 (Mala
Punica). Inl: www.oudemuziek.nl
Door Mischa Spel
[In diesem Jahr steht der Frieden von Utrecht im Mittelpunkt;
Festivalkomponisten sind Ciconia, Lassus, Froberger und Muffat. In
der Domkirche erklang am freitag die einzige erhaltene Messe von
Muffat, ein großes, doppelchörig besetztes Werk begletiet von einem
reichbesetztem Orchester mit zwei Orgeln, Streichern, Schlagzeug und
sehr vielem festlich klingenden Blech. Gunar Letzbor leitete hierbei
Antiqua Austria und die St Florianer Sängerknaben aus Linz (einem
Knabenchor in dem auch Bruckner sang).
Daß ein Kinderchor gewählt wurde scheint besonders zu sein, aber
wenn es um authentische Aufführungen geht, müßte es eigentlich von
selbst sprechend sein. Auffallend war die kleine Chorbesetzung im
Vergleich zum Orchester: sechs Knäblein von ungefähr 13 Jahren, die
zugleich Solisten waren, und fünf Männer. In der monumentalen
Eröffnung schreckte man kurz auf, denn die Mündchen gingen auf, aber
es war nur das schallende Blech zu hören. Aber sobald der junge
Sopransolist einsetzte, paßte alles an seinen Platz. Vor allem der
Sopran vom linken Chor fiel auf. Wie tapfer und tüchtig von so einem
Kerlchen, die riesige, ausverkaufte Domkirche so selbstsicher und
musikalisch mit seinem engelsartigen hellen Ton zu füllen. Auch der
etwas ältere Altsolist ragte hervor.]
Vorig jaar bevond het Festival Oude Muziek zich in het oog van de
subsidiestorm. Maar de 70 procent korting werd voor een groot deel
opgevangen door fondsen en lagere overheden, zodat het festival deze
week gewoon volop aanwezig is in de Utrechtse binnenstad. De vraag
is, zoals festivaldirecteur Xavier Vandamme in zijn openingsrede ook
al zijdelings aanstipte, in hoeverre dar volgend jaar nog zo zal
zijn. Zonder langjarige subsidie is elk festival ook een beetje een
verrassingssom.
Op het openingsconcert was vrijdag stilistisch best een en ander af te dingen, maar het lanceerde je toch in hoerastemming het festival in. De enige overgeleverde mis van Georg Muffat (1653-1704) was daarin eerder instrumenteel dan essentieel. Mooie muziek, door dirigent Gunar Letzbor en zijn Ars Antiqua Austria meer plechtig dan lenig benaderd. Maar de voornaamste attractie vormde het zestal koorknapen van de koorschool St Florian in Linz (ooit de school van Bruckner, die er ook begraven ligt), waar jongetjes professioneel leren zingen zonder de kinderlijke pret in het musiceren te verliezen. Onweerstaanbaar waren de ritmisch meedeinende sopraan Daniel Estruch-Gonzelez (12), de tevreden blik van zijn stemgenoot Rene Ortmann. Sopraan Alois Mühlbacher (17) heeft al een totaal andere verfijningsgraad bereikt dan zijn schoolgenoten en stak volwassen counters de loef af met zijn mix van overgave en vocale kracht. Geen wonder dat hij in eigen land al vier cd's uitbracht.
G.D.
SPEER:
MUSICALISCH-TÜRKISCHER EULENSPIEGEL
Teil I: Kriegsgeschichten
OÖNachrichten, 18. April 2013 - Franz Zamazal -
Kultur
Ein
Musikalisch-türkischer Eulenspiegel
Unter dem Titel „Ein Kerl namens Lompyn“ stellte er einen „Musikalisch-Türkischen Eulenspiegel“ vor, ein Titel, der seinerzeit recht bekannt war. Dieses Werk stammt vom Schriftsteller und Komponisten Daniel Georg Speer (1636–1707), vermittelt Leben und Rohheiten zur Zeit der Türkenkriege des 17. Jahrhunderts und ist in überladener Barocksprache geschrieben. Damit ergibt sich das Bild eines Mannes, der mit List und Tücke, Verschlagenheit und Narreteien das Leben meisterte.
Die Musik gibt sich einfach und kernig und schöpft aus Kulturkreisen des östlichen Europa. Die Klänge sind urig und wild, werden auch so gespielt. Dem Instrumental-Ensemble gebührt großes Lob. Der Text zu den Schelmenstücken ist „einer Tenor-Sing-Stime“ (!) übertragen, welche bei Markus Miesenberger in besten Händen war. Was vom krausen Text nicht ganz verständlich war, für dessen Aussage lieferten auch Bildprojektionen (Isabella Letzbor) Hilfestellung. Noch nicht genug: Maria Mühlbacher hat Barocktänze mit Charme, Grazie und stilgerechten Kleidern auf dem kleinen Podium neben den Musikern realisiert. Das „Collegium Wartberg“ aus der Slowakei war für die Ensembleszenen zuständig. (zam)
Quelle: OÖNachrichten Zeitung
Artikel:
http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/Ein-Musikalisch-tuerkischer-Eulenspiegel;art16,1104693
http://www.events.at/kritik-ars-antiqua-austria/
24.04.2013
Veronika Schrödl, 24.4.2013
Kritik: Ars
Antiqua Austria
Gunar Letzbor einen Ausnahmegeiger zu nennen, würde ihm nicht
gerecht werden. Er ist mehr. Musikwissenschaftler, Spaßvogel und
nicht zuletzt ein außergewöhnlicher Kenner der barocken
Violinliteratur, beziehungsweise von dem, was davon erhalten blieb.
Seit mehr als einem Jahrzehnt pilgert eine eingeschworene
Fangemeinde in den Schubertsaal des Wiener Konzerthauses, um die
ungewöhnlichen Interpretationen seines Ensembles Ars Antiqua Austria
zu hören. Und genau daran scheiden sich die Geister. Wer Alte Musik
hören möchte, „wie es sich gehört“, sprich in romantischer
Tradition, wird in seinen Konzerten Ungewöhnliches und auch
Unbequemes zulassen müssen.
Belohnt wird man dafür mit der Neuinterpretation von Kompositionen, die es in den letzten Jahrhunderten nicht in die großen Konzertsäle geschafft haben, sondern die in Klöstern und Bibliotheksarchiven unentdeckt ihr musikalisches Dasein fristeten. Nicht nur für seltene barocke Werke scheint Letzbor ein Geschick zu haben. Sein Ensemble setzt sich aus hervorragenden Solisten zusammen. So konnte man die Knabenwunderstimme von Alois Mühlbacher gemeinsam mit Gunar Letzbor und seinem Ensemble in kleinem Rahmen hören, lange bevor der St. Florianer Sängerknabe seinen steilen Aufstieg auf die internationalen Opernbühnen begann.
Im Rahmen des letzten Abonnementkonzertes 2013 lud das Ensemble für Neue Barockmusik, wie es sich treffend nennt, zu einem amüsanten Abend, der dem „Musicalisch-Türckischen Eulenspiegel“ des schlesischen Komponisten Georg Daniel Speer gewidmet war. In 41 Instrumental- und 12 Vokalsätzen schrieb der weitgereiste Kirchenmusiker und Lehrer ein politisch höchst brisantes Lehrwerk, das ihm 1689 eine Gefängnisstrafe mit anschließender Verbannung einbrachte. Lompyn, ein schlauer Schelm, hervorragend und kurzweilig dargestellt von Markus Miesenberger, präsentiert darin, eingepackt in Schilderungen derber und verrohter Narreteien, soziale und politische Kritik an den Türkenkriegen des 17. Jahrhundert und gibt Einblicke in das Alltagsleben dieser Zeit.
Gunar Letzbor und sein Ensemble, das durch Daniel Omans bekannt
wuchtiges Barockgitarrenspiel ergänzt wurde, präsentierte die
musikalische Begleitung des Schelmenstückes gekonnt roh und sensibel
zugleich. Zwischen den urigen und rustikalen Passagen mit
Volksmusikcharakter fanden sich teils eigenwillige, teils elegante
Partien, die aus der vordergründig volkstümlichen Darbietung eine
musikalische Kostbarkeit werden ließen.
Das Collegium Wartberg aus der Slowakei und Maria Mühlbacher
ergänzten mit Barocktanz in originaltreuen Kostümen den
ungewöhnlichen Konzertabend.
Klang der Kulturen
G. D. Speer
Ein Kerln namens Lompyn (1688)
Teil I: Kriegsgeschichten
Fünfstimmige Streicher mit reichbesetztem Continuo setzten Akzente zu den vom Tenor Markus Miesenberger dargebotenen spannenden Geschichten des "merkwürdigen" Kriegshelden Lompyn. Isabella Letzbor hat die Streiche des Helden illustriert. Maria Mühlbacher wird die charakteristischen Tänze der östlichen Kulturen in barocke Tanzsprache kleiden.
Er war ein Draufgänger und diente während der Türkenkriege als Kriegstrompeter und Heerpauker. Nach Aufrufen zum Widerstand gegen die französischen Besatzer landete er im Gefängnis. Nach seiner Entlassung widmete er seine Energien der Komposition und der Schriftstellerei. Dass Daniel Georg Speers Schilderungen der Rohheiten zur Zeit der Türkenschlachten auf autobiographische Erlebnisse zurückgreifen konnten, wird wegen der Lebendigkeit seiner Geschichten kaum anzuzweifeln sein.
Dazu präsentiert er Tänze aus den verschiedenen Kulturkreisen des östlichen Europas. In unserer Aufführung werde sie von der Tänzerin Maria Mühlbacher in den farbenprächtigen Trachten eindrucksvoll dargebracht. Die Musik ist wild und urig, die Besetzung mit fünfstimmigen Streichern und Continuoinstrumenten reich. Der Schalk Lopyn, dargestellt vom Tenor Markus Miesenberger, erzählt einige seiner wildesten Geschichten!
Ensemble für neue Barockmusik
Jan Krigovsky - Violone
Hubert Hoffmann - Laute
Barbara Konrad - Viola
Fritz Kircher – Violine
Gunar Letzbor - Violine
Pablo de Pedro - Viola
Erich Traxler - Cembalo
Daniel Oman - Gitarre, Colascione
Isabella Letzbor: Illustrationen
Maria Mühlbacher: Barocktanz
Markus Miesenberger: Tenor
Kronenzeitung 18.04.2013
NEUES VOLKBLATT 18.04.2013
OÖNachrichten, 8. November 2013 - Franz Zamazal
- Kultur
Seltenes aus dem
Barock zum Leben erweckt
Der Linzer Geiger und Ensembleleiter Gunar Letzbor weiß sein Publikum immer wieder mit Raritäten aus der Alten Musik zu überraschen.
Das gelang nun mit Lautenkonzerten, die um 1700 im Umfeld des Wiener Hofes entstanden und beim Adel beliebt waren. Sie beinhalten melancholische und majestätische, vergnügliche und verinnerlichte Töne in feinstem Zuschnitt auf der Basis seinerzeit gängiger Tänze. Die Komponisten waren meist gleichzeitig ihre Interpreten und verstanden ihre Kunst; der bedeutendste Österreicher unter ihnen war in Wien Johann Georg Weichenberger (1676–1740), Beamter der Kaiserlichen Hofkammer.
Im Mittelpunkt stand der angesehene Lautenist Hubert Hoffmann, der sein Instrument virtuos und souverän mit Feingefühl und Musikalität für noble Töne nützt. Sein Kollege Gunar Letzbor spielte die Geige anschmiegsam mit klarem Ton, die Bassstimme (Violine) gestaltete Jan Krigovsky mit nobler Zurückhaltung und Anpassungsfähigkeit, den oft virtuosen Gamben-Part vermittelte Chistoph Urbanetz. Der abwechslungsreiche und aufschlussreiche Streifzug durch leise Regionen veranlasste das Publikum zu viel Beifall.
Quelle: nachrichten.at
Artikel:
http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/Seltenes-aus-dem-Barock-zum-Leben-erweckt;art16,1233994
Kronen Zeitung 8.11.13
Seite 35
OÖNachrichten, 28. Februar 2013 - Franz Zamazal
- Kultur
Anonymes aus dem barocken
Wien
Die abwechslungsreiche Werkwahl umfasste hochwertige Musik von
Komponisten, die namentlich nicht überliefert sind.
Die Stücke zeigen eine breite Ausdrucksskala von tief traurig und
versponnen bis recht lebendig, sie enthalten auch Anklänge an
barocke Tanzmusik. Ihnen gemeinsam ist hohe kompositorische
Qualität, der österreichische barocke Tonfall mit dem
unverkennbaren Vokabular und die Freude an Abwechslung in der
Satzfolge. Die brillante Virtuosität verlangt für die Finger
des Geigers oft halsbrecherische Rasanz.
Ein Anfang ist gemacht
Ein Gustostück war „Musikalisch Uhrwerk a-Moll“, bei dem
lautmalerisch das Schlagen der Uhr zu den Viertelstunden
angedeutet wird. Diese schöne Musik passt für den Solisten Gunar
Letzbor, der in diesem Metier mit Technik, Tongebung und
intensiver Gestaltung bestens vertraut ist. Der das Geschehen
dominierende Solist wurde von ausgezeichneten Instrumentalisten
des Ensembles Ars Antiqua Austria begleitet: Erich
Traxler (Cembalo, Orgelpositiv) und Jan Krigovsky (Violone) und
besonders subtil Hubert Hoffmann (Laute). Wer auch immer diese
Werke zu Papier gebracht hat, muss ein guter Geiger gewesen sein.
Diese Stücke gehören ins Konzert-Repertoire von Alter Musik.
Der Anfang ist gemacht.
Kronen Zeitung, 28.2.2013
Seite 45
Wenn der Linzer Geiger und Spezialist für Alte
Musik, Gunar Letzbor, mit seinen Instrumentalisten das Podium
betritt, gibt es stets eine anregend mitreissende Musikdemonstation:
Da wird mit Technik, Seele, Herz, Hirn, Gedärm und allem, was dazu
gehört, musiziert - diesmal unter dem Titel "Kostbarkeiten aus dem
Minoriten-Archiv Wien". Letzbor wählte aus dieser reichen
Handschriftensammlung neun fulminanten Kompositionen aus, deren
Autoren leider nicht bekannt sind und ihren Höhepunkt im Stück
"Sonata 73 a-moll" fanden. Brausender Publikumsbeifall im Linzer
Brucknerhaus.
Die Welt 01.11.12
Die NDR-Reihe "Das Alte Werk" präsentiert das Ensemble
Ars Antiqua Austria
Von Helmut Peters
http://www.welt.de/110493444
Wildes Spiel mit Farben
Wir wissen nicht, wie Richard Wagners Orchester im 19. Jahrhundert oder eine Beethoven-Sinfonie irgendwo im Konzertsaal eines Wiener Fürstenhauses zu Zeiten Napoleons wirklich geklungen haben mögen. Und je weiter wir in der Musikgeschichte zurückblicken, desto vager wird unsere Vorstellung von historischen Aufführungspraktiken, erst recht wenn es sich um Barockmusik am Ende des 17. Jahrhunderts handelt. Das Ensemble Ars Antiqua Austria, das bei der NDR-Reihe "Das Alte Werk" am Dienstag in der Musikhalle zu Gast war, beschränkt sich bei seiner Suche nach dem wahren Klang auf die Barockmusik seiner Heimat Österreich. Hier im ehemaligen Reich der Habsburger, wo von allen Himmelsrichtungen Einflüsse ins Land drangen, soll sich nach Ansicht des Ensembles und seines Leiters, des Geigers Gunar Letzbor, ein ganz spezieller Klang herausgebildet haben. Tatsächlich finden sich Spuren zeitgenössischer Tanzmusik auch in den großen Violinsonaten des böhmischen und später in Österreich zu hohen Ehren gelangten Barockkomponisten Heinrich Ignaz Franz Biber, die am Dienstag Anfang und Ende des faszinierenden Konzertes bildeten.
Die kraftvollen Rhythmen von Bibers Ciacconas atmen etwas Volksmusikartiges, und wenn der Sologeiger bei den auskomponierten Stücken immer wieder Haken schlägt, um Quasi-Improvisiertes einzublenden oder für frappierende Stimmungswechsel zu sorgen, erhalten diese Stücke etwas wahrhaft Kapriziöses. Wie zur Barockzeit üblich, bestand das Continuo keineswegs nur aus Orgel oder Cembalo, sondern am besten gleich aus beidem plus Violone, einem Colascione, der Barockgitarre und einer Laute. Derart ausstaffiert gerieten diese Solowerke in der Musikhalle zu kleinen Kammerensemblestücken, in denen mit den Farben und Charakteren der einzelnen Instrumente wild gespielt wurde. Während des Einleitungssatzes in Bibers Sonate Nr. 1 für Violine und B.c. wechselte der Organist plötzlich vom kleinen Orgelpositiv zum Cembalo. Der Barockgitarrist Pierre Pitzl holte dann im ersten Presto zu Schlaggitarrenfiguren aus, die man in der Barockmusik so gar nicht erwarten würde. Letzbor indessen gestaltete besonnen und trotzdem feurig bei den hochvirtuosen schnellen Sätzen seinen Part und wandte sich nach dem ersten Stück auch als Moderator ans Publikum, was für die Reihe "Das Alte Werk" wirklich eine ganz große Ausnahme bedeutete. Munter berichtete er vom Habsburger Kaiser Leopold I., der die nachfolgende Ciaccona von Johann Heinrich Schmelzer in seiner privaten Notenbibliothek gehütet haben soll. Leopold I., der auch komponierte, sei kein richtiger Kriegsherr gewesen, meinte Letzbor, und habe stattdessen lieber die anderen vorgeschickt. Sehr zum Wohle der Kunst, wie Schmelzers herrliches Stück bewies, das eine ähnliche Ohrwurmmelodik entfaltet wie der berühmte Kanon von Johann Christoph Pachelbel.
Verspielter und frecher im Ausdruck klang Giovanni Buonaventura Vivianis "Symphonia Seconda", in der Letzbor irgendwann dann immer leiser wurde und sein vibratoloser Ton wie ein zarter Klangfaden im Raume schwebte. Während Antonio Bertalis Ciaccona noch aus dem Geist der Renaissance geboren zu sein schien, nahm Georg Muffats Violinsonate D-Dur schon den barocken Sonatentypus etwa von Georg Friedrich Händel vorweg. Erich Traxler am Cembalo durfte sich hier als gleichwertiger Partner des Geigensolisten emanzipieren. Wie bei Biber gewinnt auch bei Muffat das Pseudoimprovisatorische die Oberhand.
Den Gipfel barocker Ironie und Rhetorik erreicht Heinrich Ignaz Franz Biber aber in seiner dritten Violinsonate, die die Ars Antiqua Austria und Gunar Letzbor zuletzt spielten. Nach einem explosiven, von Zweiunddreißigstelläufen durchfurchten Violinausbruch steuerte Letzbor einen Zielton an, bei dem er die Tonhöhe leicht schwanken ließ, wie es die ungarischen Volksmusiker noch heute gern tun. Am auffälligsten war aber der Schluss dieser Sonate, die rätselhaft offen, fast wie in einem Nirwana endet. So etwas klingt heute wie moderne Musik, und zweifellos haben die Frühbarockkomponisten das 20. Jahrhundert auf ihre Art schon vorweggenommen.
BIBER: FIDICINIUM SACROPROFANUM
Neues Volksblatt, 06. Dezember 2012
MIT SATTER KLANGSCHÖNHEIT
Neustart der Reihe "Alte Musik im Brucknerhaus" mit erfreulich vielen Besuchern beim Ensemble Ars Antiqua Austria unter seinem Leiter, dem Geigenvirtuosen Gunar Letzbor. Für den fast unersetzlichen Norbert Zeilberger - er verunglückte im Sommer in der Schweiz - sprang Bernhard Prammer (Orgel, Cembalo) ein. An der Seite von Gunar Letzbor wirkten Ausserdem Hubert Hoffmann als Lautenist, die Streicher Jan Krigovsky (Violone), Peter Aigner und Markus Miesenberger (Viola) sowie Friedrich Kircher (Violine) mit.
Mit der "Musica Austriaca", genauer Salzburger Hofmusik,
präsentierte Letzbor ein Raritäten-Programm:
Von Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704), einem begnadeten Geigen-
und Gamben-Meister, der 1671 aus Olmütz nach Salzburg gerufen wurde
und dort nicht nur angesehener Hof-Violinist und Hofkapellmeister,
sondern ob seiner Kunst von Kaiser Leopold I. auch gleich geadelt
wurde. Seine vier- und fünfstimmige Streicher-Kammermusik
"Fidizinium sacroprofanum" (1683) ist ein Meilenstein in der
Geschichte dieser Sparte. Sechs Sonaten daraus erklangen in
Bratschen-Doppelbesetzung in besonders satter Klangschönheit.
Für die Sonata terza F-Dur setzte Letzbor als Solist eine virtuose
Einlage als Zugabe in den Raum, deren mystisch-spielerisches Element
an die geheimnisvollen "Rosenkranzsonaten" des Salzburger Meisters
erinnerte.
Christine Grubauer
Kronen Zeitung, 06. Dezember 2012
"KRONE" KRITIK VON BALDUIN SULZER
"Musica Austriaca - Salzburger Hofmusik" im Linzer Brucknerhaus: Das siebenköpfige Ensemble "Ars Antiqua Austria" unter Gunar Letzbor setzte Werke von Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704), der als Anerkennung für sein geigerisches Virtuosentum von Kaiser Leopold I. in den Adelsstand erhoben wurde, aufs Programm: fein strukturierte, fünfstimmige Kompositionen für zwei Geigen, zwei Bratschen und Basso Continuo. Extravaganter Höhepunkt des Abends war jedoch die "Sonate für Violine solo 1681", ein unüberbietbarer Reißer voll bravouröser Springtänze, gehüpft, gestampft und in überwältigender Fulminanz über die Bühne gejagt, bis Letzbors Geigenbogen plötzlich bis zur Unbrauchbarkeit demoliert war. Das Publikum tobte vor Begeisterung!
Kritisches Journal der Alten Musik, Franz Szabo, August 2012
3. August 2012, 20 Uhr, Donaufestwochen
Was die Besucher dieses Konzertes zu hören bekamen, oder soll ich
besser sagen, was ihnen "um die Ohren flog", war nicht nur "Biber
der Rebell", sondern vor allem "Gunar der Komet". Auch die
"abgebrühtesten" Konzertbesucher gestanden fassungslos, dass sie
derartiges Violinspiel noch nicht erlebt hätten. Ein
höchstmusikalischer Kraftakt, dass die Funken sprühten, wie wenn der
Virtuose mit dem Instrument zusammen als Ganzes geboren und niemals
getrennt worden wäre. Den Begriff "Virtuose" werden wir nach diesem
Erlebnis in der uralten Filialkirche Altenburg bei Windhaag in
Zukunft wohl weit vorsichtiger gebrauchen!
Das Wetter war allen an diesem Abend hold, sowohl das Mühlviertler
Kulinarium, wie auch die sehr ausführliche Konzerteinführung durch
Gunar Letzbor konnten ohne ängstliche Blicke gen Himmel herzhaft
genossen werden. Ideal auch der neue, mit Seilen überspannte,
Vorplatz zum Essen im Freien, über den sehr schnell Regenschutzsegel
geschoben werden können. Der seit Jahren anhaltende und steigende
Besucherandrang zeigt, wie beliebt diese Veranstaltung mit Konzert,
Kulinarium und Weinausschank beim Publikum geworden ist. Nicht
zuletzt aufgrund des einzigartigen kulturträchtigen Mühlviertler
Kraftplatzes.
H.I.F. BIBER "SONATAE A VIOLINO
SOLO"
Tiroler Tageszeitung, 13. Juni 2012
Expressiver Barock gerockt
Innsbruck - Im letzten Konzert von
Abelldmusic-Lebensmusik begeisterten am Montag im Canisianum der
Barockgeiger Gunar Letzbor und sein Ensemble Ars Antiqua Austria mit
sechs der acht ungemein schwierigen "Sonatea Violino solo, 1681" von
Heinrich Ignaz Franz Biber. Dieses Konzert stand unter dem Titel
"Erdenfreuden" in Ergänzung zum Programm "Himmelsfreuden" einen Tag
zuvor. <...>
Letzbor zog bei den mehr hochvirtuosen als expressiven Sonaten
besonders weite, schlanke Bögen. Fern jeder Schärfe ließ er einen
stets warmen und für Barockgeiger selten vollmundigen Ton erklingen.
Beherzt zupackend gelang ihm eine gleich bezwingende wie elegante
Interpretation. Transparent und beweglich artikulierend fand er zu
fast klassischer Ausgeglichenheit, verstärkt durch den Verzicht
sowohl auf das Auskosten von harmonisch expressiven Dissonanzen als
auch üppige Klangfarbigkeit. Umso mehr malte er ausgeglichen jedes
Tonmoment in einem unvergleichlich eigenen Klangcharakter. Hubert
Hoffmann, Laute , Norbert Zeilberger, Cembalo, und Jan Krigovsky,
Violine, begleiteten abwechslungsreich und mit tänzerischem Schwung.
Rasante Stellen überzeichneten sie fetzlg mit einer perkussiv
geräuschhaften, aber stets rhythmisch kontrollierten Heftigkeit. Als
Zugabe spannte Letzbor den Bogen zum Vorabend mit der berühmten
"Passacaglia in g-Moll", nun wirklich solo, die Im Manuskript auf
die 15 Rosenkranz-Sonaten folgt. (ber)
BIBER:
FIDICINIUM SACROPROFANUM
OÖNachrichten, 19. April 2012
Kultur
Vergessene Meisterwerke
Das vielgestaltige Lebensgefühl im Hochbarock des alten Österreich
äußerte sich neben den bildenden Künsten in gleicher Weise in
Meisterwerken der Tonkunst. Das Ensemble „Ars Antiqua Austria“ mit
dem Geiger Gunar Letzbor an der Spitze brachte am Dienstag ein
ausgezeichnetes Programm mit erstklassiger Kammermusik
ins Linzer Brucknerhaus.
Zum Ensemble gehören noch Barbara Konrad (Violine), Markus
Miesenberger (Viola), Jan Krigovsky (Violone) und Nobert
Zeilberger (Orgel, Cembalo) sowie der Lautenist Hubert Hoffmann mit
unübertrefflichem Feingefühl. Alle spielten mit schlankem Ton,
hoher Virtuosität sowie in einer überaus breiten Ausdrucksskala
in vollkommener Harmonie.
Heinrich Ignaz Franz Biber (1644 -1704), später von Biber, war ein
Stargeiger seiner Zeit, Hofkapellmeister in Salzburg und zudem
ein ausgezeichneter Komponist. Sein „Fidicinium Sacro-Profanum“
enthält eine Sammlung von Sonaten, von denen sechs zu hören
waren. Sie klingen innig und romantisch, ungestüm und klagend,
eben fulminante Musik voll Kraft und Saft.
Tonmalerisch angelegt waren die „Balletti Lamentabili“ zu vier
Stimmen, sechs Titel mit französischem Tanz-Hintergrund. Der
Stargeiger in Wien hieß Johann Heinrich Schmelzer (1623–1680) und
entfaltete ähnliche Qualitäten. Das Stück „Fechtschule“ enthält
eine köstliche und wirkungsstarke Programmmusik. (fz)
Kammermusik: Ars Antiqua Austria, Brucknerhaus Linz (17. 4.)
Quelle: OÖNachrichten Zeitung
Artikel: http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/art16,867909
Kronen Zeitung, 19. April 2012
"KRONE" KRITIK VON BALDUIN
SULZER
Ein typischer Letzbor Abend, der unter dem Motto "Musica Austriaca" im Linzer Brucknerhaus einen höchst informativen Ausflug in die bewegten Landschaften früher österreichischer Kammermusik vermittelte: Am Programm sechs Sonaten aus der Sammlung "Fidicinium Sacro-Profanum II" des Salzburger Star-Geigers Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704), teils meditativ verinnerlichte, meist aber temperamentvoll ausbrechende, von tänzerischen Elementen und pulsierendem Lebensübermut geprägte Musikabläufe. Ein Sonderfall die "Fechtschule" des Wiener Geigenmeisters Johann Heinrich Schmelzer (1623 - 1680), ein fulminanter Gewaltakt instrumentaler Bravour der Salzburger Hofmusikkapelle, der zu Recht tosenden Publikumsapplaus provozierte.
KONZERT: H.I.F. BIBER, VIOLINSONATEN
Badische Zeitung, 2. November 2011
Aufregende Ausgrabungen
Ensemble Ars Antiqua Austria gastierte mit früher
Barockmusik in der Schlosskirche Beuggen.
So aufregend kann frühe Barockmusik klingen! Geradezu hochmodern klingt die atemberaubend virtuose Violinmusik von Heinrich Ignaz Franz Biber, wie man beim Konzert des Ensembles Ars Antiqua Austria in der Schlosskirche Beuggen hören konnte. Das Ensemble aus Wien hat es sich zur Aufgabe gemacht, vor allem österreichische Barockmusik auszugraben und fürs Repertoire neu zu aufzuarbeiten. Beim Auftritt in der Reihe der Schlosskonzerte Beuggen richteten die Musiker um den Geiger Gunar Letzbor den Fokus auf die Violinsonaten von Biber, dem wohl faszinierendsten Violinvirtuosen des 17. Jahrhunderts.
Es wurde eine Art kommentiertes Konzertporträt über diesen unkonventionellen böhmischen Barockkomponisten, der in vielem seiner Zeit voraus war. Als Erster brachte Biber in seinen Violinsonaten sehr schnelles, sehr virtuoses Spiel und schnelle, improvisierende Figuren ein, eine Technik, die er wohl von den Zigeunermusikern abgeschaut hat – so deutete es Letzbor in seinen Werkkommentaren. Letzbor brachte diesen aufregenden Biber den Zuhörern mit fulminanter Musizierlust und Bildhaftigkeit der Klangeffekte nahe. Rasant in der Technik, rhetorisch prägnant, hochvirtuos und selbst in der heikelsten Doppelgrifftechnik von äußerster Präzision, zeigte sich Letzbor dem immensen spieltechnischen Anspruch dieser Sonaten mühelos gewachsen. Seine Artikulation, die Expressivität, das Virtuosentemperament, das sich in den wahnwitzig schnellen Passagen Bahn bricht, machten Letzbor zu einem furiosen Biber-Interpreten. Die Plastizität des schlanken Violinklangs, die ausdrucksvoll interpretierten Adagio-Sätze im Wechsel mit der entfesselten Virtuosität in den Presto- und Allegro-Teilen unterstrichen, wie fantasievoll und modern Biber wirken kann. Aufs Beste und Stilkundigste unterstützt wurde der Geiger Letzbor durch Hubert Hoffmann an der Laute, Jan Krigovsky an der Violone sowie Norbert Zeilberger am Cembalo und der von Orgelbau Steinhoff zur Verfügung gestellten Truhenorgel. Der abwechselnde Einsatz von Cembalo und Truhenorgel – diese kam in der Sonata VI klangvoll zur Wirkung – brachte spannende Klangfarben ins Basso Continuo-Spiel.
Neben drei der selten zu hörenden Sonaten für Violine solo mit basso continuo von 1681 spielte Letzbor auch die unbegleitete Passacaglia, die den Zyklus der Rosenkranzsonaten abschließt. Am Ende dieser religiösen Mysteriensonaten steht die Passacaglia, die "Schutzengelsonate", eine Meditation, in dem sich Letzbors Violine dynamisch frei entfaltete und eine mystische Intensität entwickelte.
Doch nicht nur Biber stand auf dem Programm, das Wiener Ensemble
machte seinem Ruf als Musikforscher, die gern unbekannte
Barockschätze zu Tage fördern, alle Ehre. So hörte man eine
expressive und in ihrer Harmonik weit gehende Sonate für Violine
solo von Johann Georg Pisendel und die Sonata eines anonymen
Komponisten, die Letzbor in einer Sammlung im Minoritenkonvent Wien
aufgestöbert hat: ein Beispiel für die im Barock gängige Praxis,
Violinmusik zu sammeln und abzuschreiben. Ars Antiqua Austria belebt
diese barocke Violinmusik so lebendig und farbig, als sei sie in
diesem Moment neu entstanden.
Autor: ros
OÖNachrichten, 14. Mai 2012
Kultur
„Affetti musicali“ bei den Fiori
musicali
Michael Wruss
Konzert der Reihe „Fiori musicali“ mit den St. Florianer Sängerknaben und Ars Antiqua.
Mit Affekten zu musizieren ist die Quintessenz barocken Musikdenkens, und diese war am Samstag im Sommerrefektorium des Stiftes St. Florian beim 3. Konzert im Rahmen der Fiorimusicali-Reihe mit Ars Antiqua Austria und Gunar Letzbor zu erleben. Klassiker wie die ersten vier Konzerte aus Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ sind schon in so vielen möglichen und unmöglichen Varianten zu erleben gewesen, dass jede Wiederbegegnung spannend ist.
Vor allem dann, wenn die Interpretation mehr als möglich erscheint und die Affekte dieser Konzerte punktgenau trifft. Bevor sich Ars Antiqua Austria dem Bekannten zuwandte, erklangen Kostbarkeiten aus heimischen Archiven. Diesmal Ausschnitte aus einem deutschen Oratorium für die Fastenzeit des Hofkapellmeisters Johann Joseph Fux, von dem sich das Libretto in Kremsmünster befindet und die Musik dazu im süddeutschen Raum. Nicht nur wegen der deutschen Sprache ist das Stück beachtenswert, sondern auch wegen seiner hohen musikalischen Qualität, die die drei Solisten der St. Florianer Sängerknaben – Simon Boden, Jakob Kritzinger und Alois Mühlbacher – ins perfekte Licht rückten.
Beachtlich dabei, dass nicht nur der Starsolist Alois Mühlbacher mit seiner unnachahmlichen Stimme restlos begeisterte, sondern auch seine Kollegen, die über genauso viel interpretatorisches Können verfügen und ebenso affektiert – im positiven Sinn – agierten. Das zeigt, dass nicht bloß die göttliche Gabe der Stimme im Vordergrund steht, sondern die unglaublich großartige Arbeit von Franz Farnberger. Was steht bei Vivaldis op. 8 im Vordergrund? Das schöne, aber meist langweilige Abspielen der Noten, oder das bis ins Extrem gereichende Umsetzen der Naturschilderungen? Die Natur ist kein perfekt gestalteter Barockgarten, sondern eine bisweilen durchaus raue Landschaft. Die gab es an diesem Abend zu entdecken.
Da ist der Bauerntanz im dritten Satz des Herbstes kein elegantes
Trippeln, sondern ein fast rüpelhaftes Holzschuhgestampfe. In
der Zeit hat man mit Vorliebe das Ländliche in all seiner Derbheit
geadelt und in der hohen Kunst nicht verächtlich, sondern
geachtet eingesetzt. Da darf der Hund im zweiten Satz des
Frühlings gehörig bellen und den verträumten Solisten stören,
da gefrieren die Tropfen am Beginn des Winters nicht
zu auserlesenen Eiskristallen, sondern zu gefährlichen
Hagelkörnern, und da toben sich Blitz und Donner in
den Gewittermusiken ekstatisch aus. Wer den Schönklang sucht,
mochte enttäuscht sein. Aber Musik ist nicht nur makellos
schön, sondern ihre Schönheit ergibt sich aus der Umsetzung von
Gefühlen – und die sind beileibe
nicht immer schön.
Brillant Gunar Letzbor als Solist und nicht minder brillant die solistisch besetzten „Begleiter“. Insgesamt eine großartige Interpretation, die selbst aus den radikalsten der Alten-Musik-Welt heraussticht und mit vielen Facetten die bekannten Stücke neu belebt. Das sollte eigentlich für die Nachwelt festgehalten werden…
Fiori musicali: 3. Konzert der Reihe mit den St. Florianer Sängerknaben, Ars Antiqua Austria und Gunar Letzbor, Stift St. Florian, 12. 5.
Artikel: http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/art16,885075
KONZERT: Ch. GRAUPNER
OÖ Nachrichten, 24. November 2011 - 00:04 Uhr - fz - Kultur
Kultur
Zeitgenosse Bachs wieder entdeckt
Alte Musik: „Ars Antiqua Austria“ / Gunar Letzbor
(Brucknerhaus, 22. November)
Der oberösterreichische Geiger Gunar Letzbor setzt immer wieder mit
seinem Ensemble „Ars Antiqua Austria“ in Erstaunen. Er findet
Programmnischen, wählt hochwertige Werke und bereitet mit der
qualitätsvollen Interpretation ungetrübtes Vergnügen. Das gilt
uneingeschränkt auch für den Abend, der sich ausschließlich
Christoph Graupner (1683–1760) widmete, einem Zeitgenossen von
Johann Sebastian Bach.
Das Programm entfaltete sich in einer Spannweite von einer
Violin-Cembalo-Sonate bis hin zu vielsätzigen suitenartigen
Ouvertüren in festem, bodenverhaftetem Zupacken. Die Sätze klangen
stürmisch, verwandelten sich auch in Empfindsamkeit. Drei dunkel
tönende Klarinettenvorläufer Chalumeaux), vorzüglich gespielt,
haben zum originalen Zeitkolorit beigetragen. In Graupners Musik
findet man italienischen Tonfall (Concerto, Sonate), von der
französischen Tonkunst beeinflusste ausgedehnte Ouvertüren, auch die
hohe Kunst des Kontrapunktes.
Aus diesem Fundus schöpfte das Programm viel Abwechslung. Es zeigte
das virtuose Können der Streicher, die Kunstfertigkeit der Bläser
(besonders die zwei Naturhörner) und die nicht unwesentlichen
Zutaten von Laute und Cembalo. Ein erfreulicher Blick in die Schätze
der Musikgeschichte.
Quelle: OÖNachrichten Zeitung
Artikel: http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/art16,766852
KONZERT: Ch. GRAUPNER
NEUES VOLKSBLATT Donnerstag, 24. November 2011
Perfekte klangliche Überraschung
Gunar Letzbor, Leiter und Primgeiger des Linzer Ensembles Ars
Antiqua Austria, begeistert immer wieder mit aufregenden
Interpretationen. Für seine praktische Forschungsarbeit am
Sektor Alte Musik erhielt Letzbor, als zweiter Künstler aus
Österreich nach Nikolaus Harnoncourt, bereits einen „Cannes
Classical Award“. Am Dienstagabend spielte er im
ausverkauften Mittleren Saal des Linzer
Brucknerhaus ausschließlich Musik von Christoph Graupner
(1683-1760), der als einer der ergiebigsten Komponisten der
„protestantischen Reichshälfte“ angesehen wird. Gleich beim ersten
von drei Gastspielen (weitere folgen am 14. Februar und 17. April)
gelang Letzbor mit drei Chalumeaux-Spielern eine perfekte
klangliche Überraschung.
Diese schalmeienartigen Rohrblattinstrumente in
verschiedenen Größen und Stimmungen lieferten sowohl beim
Concerto GWV 303 als auch in der Ouverture GWV 449
geschmeidig-weiche Bläserklänge und faszinierten mit
elegant-schwingendem Spiel, brillant im Wechsel mit den
restlichen sechs Ensemblemitgliedern. Für das
festliche Ouvertürenstück stießen dann noch zwei Hornisten und
ein Paukist dazu. Auch als Moderator lieferte Letzbor immer
wieder interessante Hinweise und griff wie selbstverständlich
auch als Solist zu seinem Instrument, etwa bei der „Sonata per
Cembalo obligato e Violino“ g-Moll (GWV 709). Viel Applaus und
eine kurze Zugabe.
Christine Grubauer
KRONEN ZEITUNG, 24. November 2011
"Krone"-Kritik von Balduin Sulzer
Wie der Linzer Geiger und Musikhistoriker Gunar Letzbor an Alte
Musik herangeht, hat für die Zuhörer etwas Beglückendes an sich.
Nachdem er sich oft monatelang durch Archive wühlt, musiziert er die
Neuentdeckungen mit seinem Meisterensemble voll überwältigendem
Temperament. Diesmal ging es im Linzer Brucknerhaus um Kompositionen
von Christoph Graupner (1683-1760), deren Darbietungen ihre
Höhepunkte in der Violin-Cembalo-Sonate GWV 709 und in der klanglich
durch drei Chalumeaus besonders aufgepeppten Ouvertüre GWV 449 fand.
Viel Jubel!
J.B.
HOCHREITER
OÖNachrichten, 09. Mai 2011
Musikalische Schätze aus
klösterlichen Archiven
Franz Zamazal
In Archiven von heimischen Klöstern und Stiften ruhen viele musikalische Schätze. Diese zu neuem Leben zu erwecken, bedarf kenntnisreicher Musiker. Einer dieser fleißigen Spezies ist seit langem der Geiger und Ensemble-Leiter Gunar Letzbor.
Das Konzert in der Reihe „Fiori Musicali“ mit dem Titel „Neuentdeckungen aus oö. Musikarchiven“ widmete sich dem Komponisten Josef Balthasar Hochreither (1669 – 1731). Er war Benediktiner des Stiftes Lambach, wirkte als Organist und Leiter der Sängerknaben, später als Domorganist in Salzburg und hat eine Reihe interessanter Werke hinterlassen. Der Dirigent sorgte dafür, dass aus den alten Handschriften modernes Notenmaterial erstellt wurde, die Mühen trotz Computerhilfe haben sich ausgezahlt.
Für die Aufführung genügten jetzt in seinerzeitiger Dimension ein kleiner vokaler und instrumentaler Aufwand: vier hervorragende, kompetente Gesangssolisten (der phänomenale Alois Mühlbacher aus St. Florian, Markus Forster, Markus Miesenberger und Gerhard Kenda), zehn Instrumentalisten und vier ausgezeichnete Trompeter auf alten Instrumenten.
Bei dem „Requiem“ ertönte auch das „Rött-Rohr“, eine Art Schalltrichter mit überirdischer Wirkung für den Solobass. Die „Messe“ zeigte hochbarocken Prunk, Innigkeit, imperialen Glanz und bewegende Freude am Melos, alles wie geschaffen für eine große Kirche. Zwei kleinere Werke rundeten die überzeugende und beeindruckende Aufführung ab.
Artikel: http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/art16,617435
KONZERT:
Musica Austriaca
„ESTERHÀZY“ Gregor Werner und der "G'sanglmacher" Joseph Haydn
OÖ Nachrichten, vom 11. November 2010
Musikalisches Erbe wieder
entdeckt
In der Bezeichnung „ars antiqua austria – ensemble für neue
barockmusik“ ist das Anliegen des Ensembles mit hervorragenden
Kräften unter der kundigen Leitung von Gunar Letzbor am
Konzertmeisterpult aussagekräftig festgehalten. Das Ziel heißt,
vergessene Werke großer Meister und das Gesamtschaffen vergessener
Kleinmeister – oft auch nach Jahrhunderten – wieder zu entdecken.
Vorgestellt wurde Kammer- und Vokalmusik von Gregorius Josephus
Werner (1695 – 1766), der als Esterhazyscher Hofkapellmeister jetzt
ganz im Schatten seines Nachfolgers Joseph Haydn steht und somit so
gut wie vergessen ist.
. . .
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KONZERT:
H.I.F. Biber "Rosenkranzsonaten"
Tagblatt, Dienstag, 22. Juni 2010
Drei Freigeister an den Grenzen des
Möglichen
Von wegen angestaubt: Historische Musik, von Freigeistern geboten,
kann unendlich spannend sein. Das zeigte das Konzert der „Ars
Antiqua Austria“ aus Österreich mit den Mysterien-Sonaten von
Heinrich Ignaz Franz Biber in der Wallfahrtskirche von Frauenrain.
Genau so strahlend und einnehmend wie das von vielen Besuchern
bestaunte alte Gotteshaus auf dem Hügel über Antdorf präsentierten
die österreichischen Musiker die Rosenkranz-Sonaten des Salzburger
Komponisten. .
. . more
KONZERT:
Alla Zingara - Alla Turca
Saale Zeitung vom 08.01.2010
Wie man sich Fremdes zu eigen macht
ARS ANTIQUA AUSTRIA in Bad Bocklet
Was haben Shisha und Döner Kebap mit der Sinfonie Nr. 100 in G-dur
(der so genannten „Militärsinfonie“) von Joseph Haydn zu tun? Auf
den ersten Blick natürlich nichfs; auf den zweiten gibt's
Gemeinsames. [...] Hier waren zart-versonnene Geigenduette zu hören,
einsilbige Weisen, seltsam Holpriges, aber Schönes, Spiele mit
Echoformen und scharfe Dissonanzen. .
. . more
Main Post vom 08.01.2010
Von Bratislava ins Biedermeierbad
Ars Antiqua Austria zelebrieren die Musik der
Vielvölker-Monarchie
Von unserem Redaktionsmitglied GERHARD FISCHER
[...] Das Ensemble um den Violinisten Gunar Letzbor findet in den
Archiven und Klosterbibliotheken zwischen Wien, Preßburg und
Budapest Zeugnisse der Rezeption ungarischer Volksmusik bei den Vor-
und Frühklassikern. Der Tonfall zwischen volkstümlicher
Ungezwungenheit und Feinsinnigkeit des virtuosen Anspruchs hat dabei
etwas sehr Bezwingendes. Die "Alla-turca“-Episoden aus dem Schaffen
Haydns oder Johann Josef Fux' mit ihren Trommelknalleffekten sind
aber fast nur heiteres Beiwerk zum wirklichen Schatz dieses Abends.
[...] .
. . more
KONZERT:
J.J.FUX "Partite a 3"
Kronenzeitung vom 21.04.2010
VON BALDUIN SULZER
Leckere Johann J. Fux Verkostung im Linzer Brucknerhaus. Wenn "Ars
Antiqua Austria" aus der Märchenwelt des steirischen Barockmeisters
musiziert, muss man sich jede der angebotenen "Partite a 3" auf der
Zunge zergehen lassen: die Poesie des "non-vibrato", der geschärften
Akzente, der elitären Bogengeräusche und des tänzerisch schwebenden
Idioms in der Melosgestaltung. Der Geiger Gunar Letzbor und seine
Barockspezialisten beherrschen ihr "historisches" Gerät bis zur
Bravour und fassen frenetischen Beifall aus.
Volksblatt vom 21.04.2010
Geniestreiche eines
Hofkapellmeisters
Kein Wagnis, sondern ein Gewinn war der Montagabend mit Gunar
Letzbor und seiner Ars Antiqua Austria im Mittleren Saal des Linzer
Brucknerhauses. Der Experte für Entdeckungen in der reichen
Schatzkiste Alter Musik beendete seinen Saison-Zyklus mit einem
reinen Fux-Programm aus neun Partiten. Johann Joseph Fux
(1660-1741), dieser größte musikalische Repräsentant des
österreichischen Barocks, als solcher viel zu wenig im Bewusstsein,
diente ab 1698 bis fast zu seinem Tod als Hofkapellmeister drei
"Musik-Kaisern", schrieb außer Kammermusik auch 70 Messen und 18
Opern und ist mit seiner Kompositionsschule "Gradus ad Pamassum" in
die Geschichte eingegangen. Wie genial Fux den Kontrapunkt
beherrschte, wie sich Harmonie und Melodie mit aller Kunstfertigkeit
immer in einem bestimmten gesetzmäßigen Ablauf vereinen,
demonstrierte Letzbors Ensemble auf unterhaltsame Weise. Natürliche
Eleganz einerseits, anderseits der schlichtvirtuose Ausdruck und die
erfrischenden Tempi sorgten für ein ausgewogenes Klangbild, das die
unterschiedlichen Charaktere der Stücke mit feinem Kunstsinn
nachzeichnete. Gemeinsam mit Ilia Korol (Violine), Jan Krigovsky
(Violone), Norbert Zeilberger (Orgel, Cembalo) und Hubert Hoffmann
(Laute) konnte Letzbor als Primus inter pares seine Partner in einen
regelrechten Klangrausch versetzen, so animiert und keine Minute
eintönig war ihr Spiel. Auf das Publikum wirkte es überaus
ansteckend.
Georgina Szeless
KONZERT:
Giovanni Antonio Pandolfi Mealli
OÖ Nachrichten vom 24. März 2010
Von Michael Wruss
Konzert: Kastratenmörder und
Hofgeiger
Es ist nicht immer leicht, die Biographie von Persönlichkeiten aus
der Vergangenheit lückenlos zu klären. Immer wieder kommt ein
Mosaikstein dazu, der dann, wie in diesem Fall, einen Komponisten in
neuem Licht erscheinen lässt: Giovanni Antonio Pandolfi Mealli. Von
ihm weiß man nur, dass er um 1652 nach Innsbruck übersiedelte
und dort am ersten Opernhaus nördlich der Alpen als Geiger und
Komponist tätig war. Nach 1660 verlor sich seine Spur. Nun weiß
man, dass er später in Süditalien weilte, dort einen Kastraten
erstach und auf abenteuerliche Art und Weise nach Madrid floh.
Wann und wo er starb, ist weiterhin genauso unbekannt wie sein
Geburtsort und -jahr. Doch seine beiden Sammlungen von
Violinsonaten, 1660 als Opus 3 und 4 in Innsbruck gedruckt und
dem Erzherzog Ferdinand Karl und seiner Gemahlin Anna von Medici
gewidmet, gehören zum Bedeutendsten, was im damaligen
Österreich an virtuoser Geigenmusik hervorgebracht wurde.
Strenges Programm
Interessant auch, dass jede Sonate einem Mitglied der Hofkapelle
gewidmet ist, so z. B. die 6. Sonate aus Opus 3, die den
„Paganini“ der Zeit, Roberto Sabbatini, als Widmungsträger vermuten
lässt: „La Sabbatina“. Mealli bedient sich einer hoch
expressiven Musiksprache, die auch harmonisch in einigen Belangen
weit über das Übliche seiner Zeit hinausgeht. Jede Sonate hat
ihren Reiz, der bei Ars Antiqua Austria vor allem durch
die ständig wechselnde Continuo-Besetzung verstärkt wurde. Mit
Violone, Laute, Colascione, Barockgitarre, Orgel und Cembalo
ist schon einiges an klanglicher Farbgestaltung möglich. Gunar
Letzbor schwebte teilweise frei musizierend über dem festen
Fundament und verlieh den Sonaten großen emotionalen
Impetus. Für das Publikum war es nicht leicht, zweieinhalb
Stunden mit der Musik eines Komponisten und Werken, die doch
ähnlich strukturiert sind, auszuhalten. Ob da nicht Querverweise zu
Zeitgenossen die Strenge des Programms etwas auflockern würden?
Märkische Allgemeine vom 16.Juni 2009
MUSIKFESTSPIELE: Ars Antiqua Austria ließ "Wiener Blut" fließen
POTSDAM: [...] Wie in Ekstase spielen die Geiger um die Wette, versuchen sich gegenseitig zu übertreffen, um wieder innezuhalten, einander neue klagende, wehmütige Geschichten zuzurufen - und sich zum nächsten Höhepunkt hinaufzuspielen. Der Tanz ist hier Befreiung, pure Lebensfreude. Ansteckend. . . . more
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KONZERT:
DAS RÄTSEL UM SIGN. MOUTHON
OÖ NACHRICHTEN vom 22.04.2009
Unter dem Staub liegen
Schätze verborgen
Konzert: Großartige Interpretationen des Ensembles „Ars
Antiqua Austria“ im Linzer Brucknerhaus
Neue Alte Musik! Ein Ding der Unmöglichkeit? Nein, man braucht nur
in den Archiven, Klosterbibliotheken und sonstigen Musiksammlungen
den Staub zur Seite schieben [...]
. . .
more
„KRONE“-Kritik
VON BALDUIN SULZER
Konzert: Das Rätsel um Sign. Mouthon
[...] musikantisch, tänzerisch, spritzig und fetzig gearbeitete
Piecen, die in ihren oft aphoristisch kurzen Formen aberwitzige
Virtuosität mit unterhaltsam geräuschhafter Klangentwicklung
anbieten. [...]
. . .
more
Volksblatt / KULTUR vom 22.04.2009:
300-jährige Musik aus
Stiftsarchiv: unverstaubt
[...] Es [das Publikum] durfte unbekümmert das Ars-Antiqua-Ensemble,
das sich dem österreichischen Barock verschrieben hat, mit seiner
unvergleichlichen Musizierart in punkto Transparenz und
Artikulation bei einem spannenden Experiment genießen.[...]
.
. . more
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KONZERT:
KARL KOHAUT: ICH WAR DER LAUTENIST HAYDNS
KRONENZEITUNG VOM 06.03.2009
Von Balduin Sulzer
"Ars Antiqua Austria" gewärte im Linzer Brucknerhaus einen
horizont-erweiternden Einblick in die musikgeschichtlichen
Hinterhöfe des 18. Jahrhunderts und präsentierte an etlichen Piecen
des Wiener Komponisten Karl Kohaut üppig blühende
Mauerblümchen, darunter technisch aufwändige Arbeiten für
konzertante Laute (Hubert Hoffmann) und eine vielgestaltig
strukturierte "Sinfonia". Viel Beifall.
OÖ NACHRICHTEN vom 06.03.2009
Konzert: Abwege in das Umfeld der Wiener
Klassik
Kaiserliche Sekretärsmusik
Ars Antiqua Austria begab sich am Mittwoch im Brucknerhaus auf
Abwegen in das Umfeld der Wiener Klassik. Sonst eher bei
österreichischer bzw. habsburgischer Barockmusik zuhause,
überraschte der zweite Abend im Ars-Antiqua-Austria-Abonnement mit
Musik von Karl Kohaut. [...]
. . .
more
http://www.musebaroque.fr/Concerts/bernardins_biber.htm
Chronique Festival
Biber, Sonates du Rosaire
Ars Antiqua Austria, Gunar Letzbor
Heinrich Ignaz Franz von BIBER
Sonates du Rosaire : sonates XI à XV (Les Mystères
glorieux) et Passacaille de l'Ange gardien
Ars Antiqua Austria : Jan Krigovsky (violone), Daniel Oman (guitare
baroque et colachon), Norbert Zeilberger (orgue et clavecin), Gunar
Letzbor (violon et direction), Macha Makeïeff (récitante)
Festival "Les Heures des Bernardins", concert des Sexte,
Paris, 27 Septembre 2008
Une interprétation sulfureuse
Les Heures des Bernardins se suivent et ne se ressemblent pas. Après la pureté de La Venexiana, Ars Antiqua Austria a livré une vision âpre, rude et déstructurée des Sonates du Rosaire de Biber auxquels nous avons assisté à la 3ème partie qui comprenait les Mystères glorieux et l'admirable Passacaille en sol mineur. Les morceaux étaient entrecoupés de courts extraits de La Vie de Marie de R.M. Rilke, déclamés avec emphase par Macha Makeïeff.
Pour ceux qui, comme nous-mêmes, chérissaient l'enregistrement
qu'AAA avait fait de cet opus-phare de Biber, il n'y eut pas de
surprise. Le public, en revanche, a paru fortement troublé par une
interprétation sulfureuse et violente, d'un mysticisme intense. Gunar
Letzbor a joué les sonates sur trois violons différents
à la fois dans leurs accords (procédé de scordatura) et
dans leurs sonorités. Particulièrement inspiré, refusant
délibérément la recherche du "beau son", le violoniste a laissé
libre court à un discours échevelé, imprévisible et très personnel,
véritable analyse introspective, sombre et douloureuse. Le son
grainé voire grinçant des cordes écrasées, les changements
innombrables de tempos, le refus de la mélodie qu'on retrouve
démembrée et pantelante en ont ému - ou choqué - plus d'un. Et
pourtant, que de talent et d'investissement dans cette prestation
sans concession où l'artiste s'est dévoilé intégralement jusqu'à
l'épuisement. Douceur passagère, exubérance coupable, repentir
anxieux. Suspendus à un archet qui se fait confession, oubliant la
belle rosace qui éclairait en contre-jour cet auditorium niché dans
les combles, oubliant l'excellent continuo et notamment la guitare
baroque de Daniel Oman dans la sonate 14, nous avons simplement
pensé comme Hamlet: "What a piece of work is a man".
Viet-Linh Nguyen
Mühlacker Tagblatt (Deutschland) vom 23.Mai 2008
Maulbronner Klosterkonzerte:
OÖ NACHRICHTEN vom 20.08.2008
Linz: Feine Abendmusik mit Letzbor
Kunstfertiges Barock
Abendmusik: Konzert u.a. mit Gunar Letzbor in der Linzer
Ursulinenkirche (18. 8.)
Gunar Letzbor ist unermüdlicher Entdecker österreichischer
Barockmusik und hat am Montag bei „Abendmusik in der
Ursulinenkirche“ wieder einige seiner Schätze
präsentiert. [...]
. . .
more
NACHRICHTEN vom 5. April 2008
Süße Verführung in
Klangwelten
[...] Musik, die in ihrer noblen Zurückhaltung umso mehr berührte.
Vor allem dann, wenn Musiker wie Gunar Letzbor und seine „Ars
Antiqua Austria“-Mitstreiter die in Rätseln verschlüsselten Noten
derart hinreißend zu entziffern wussten. So wurde aus den 12 Sonaten
der 1671 posthum gedruckten Sammlung [von Antonio Bertali]
„Prothimia Suavissima“ (= süßeste Zuneigung) eine wahre
süße Verführung in frappierende Klangwelten. [...]
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[... ] Hofkapellmeister Antonio Bertali mit einem
zwölfteiligen Sonatenwerk vom Feinsten. Allerdings für den
Interpreten, der sie ausgräbt. und für seinen Gebrauch bearbeitet,
nicht ganz so entspannend wie für den Zuhörer. Denn der findige
Komponist hat absichtlich Fehler eingebaut, um wenig versierte
Musiker an der Misshandlung seiner Werke zu hindern. Gunar Letzbor,
neben seiner unbestrittenen musikalischen Überlegenheit auch ein
talentierter Moderator, erklärte unterhaltsam und sichtlich stolz
die Entstehung der spielbaren Version. [...] ...more
NACHRICHTEN vom 22. November 2007
WENZEL LUDWIG FREIHERR VON RADOLT
"Der Aller Treuesten ... Freindin..." (1701)
Adeliger Tonschöpfer
1701 wurde seine [Radolts] Sammlung von Konzerten,
Symphonien, Toccaten, Capricci und anderer „Spezereien“ in Wien
gedruckt und dürfte wohl seit dieser Zeit nicht mehr erklungen sein.
Das Besondere ist die Verwendung mehrerer, im d-Moll-Konzert sogar
von drei Lauten gleichzeitig. [...]
Und so war in den an diesem Abend vorgestellten Stücken tatsächlich
„so wohl Fröhlicher als Trauriger Humor“ zu finden, der die
„Innersten Gemuets Regungen“ nur so bediente. Das allerdings auch
aufgrund der unglaublich musikantischen Umsetzung durch Ars Antiqua
Austria. [...]
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SÜDDEUTSCHE, Dienstag, 27. Juni 2006
Fuge mit Knalleffekt
Stringent und virtuos: Gunar Letzbor im
Musiksommer
Man traute seinen Ohren nicht. Da beginnt die Gigue aus Johann
Joseph Vilsmayrs 3. Partita c-Moll für SoloVioline von
1715 in volkstümlichem, munterem Rhythmus, als plötzlich die Musik:
abbricht. Eine kurze Fermate, ein flehendes, gedehntes Innehalten.
[...]
. . .
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NACHRICHTEN 4. JUNI 2005
ST. FLORIAN: Gunar Letzbor begeisterte bei "Fiori Musicali"
In absoluter Meisterschaft
...Genauso prachtvoll musiziert die ebenfalls kaum gespielten
Fantasien Telemanns, die bereits auf Bachs Solowerk aufbauen, von
dem die berühmte d-Moll-Partita dann auch den Schluss bildete. Hier
zeigte sich die absolute Meisterschaft Letzbors. Er wusste die
höchst komplizierten polyphonen Strukturen plausibel zu
entschlüsseln. Tauchte diesen Kosmos intellektueller Schönheit auch
mit seinem edlen Instrument in vielschichtig abgetönte
Klangfarben... more
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Johann Joseph Fux:
"Julo Ascanio. Re d’Alba"
KÖLNER STADTANZEIGER 16.NOVEMBER 2004
Aus der Wiener Schatztruhe
Die „Tage Alter Musik" in Herne endeten mit der
gelungenen konzertanten Aufführung einer unbekannten Fux-Oper.
Abschlusskonzert der „Tage Alter Musik" in Herne – das Ensemble „Ars
Antiqua Austria" mit der konzertanten Darbietung der Oper „Julo
Ascanio, Re d'Alba" (1708 in der Wiener Hofburg uraufgeführt) ...
...Gunar Letzbor leitete die von ihm erst 1995 gegründete und so
temperamentvoll wie konzentriert aufspielende Crew „von der Violine
aus", die er bei der Arienbegleitung im Vivaldi-Stil auch virtuos
einzusetzen wusste. Bei den Sängern überzeugte vor allem der
„Sopranist" (ein wahrlich rar besetztes Fach) Radu Marian durch
glänzende klare Höhe. Ein großer Vorzug der Aufführung: Letzbor und
seine Mannen neigen nicht dazu - wie die Pioniere der
Alte-Musik-Bewegung-, Phrasen artikulatorisch zu zerhacken. So kamen
auch die Lyrismen der Partitur zu ihrem Recht. Kurzum: ein
gelungener Ausklang der diesjährigen Tage Alter Musik.... more
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theater pur, Nov 2004
Herne: "Tage Alter Musik"
Johann Joseph Fux: "Julo Ascanio. Re d’Alba"
[...] Eine absolute Rarität wurde am 14.11. im Kulturzentrum
halbszenisch aufgeführt und live im WDR3 übertragen. Die Oper „Julo
Ascanio, Re d'Alba“, des steirischen Musikers und späteren
Hofkomponisten des Habsburgers Leopold I, Johann Joseph FUX
(1860-1741). [...] Unter der Leitung des Soloviolinisten Gunar
Letzbor spielte die Ars Antiqua Austria [...] eine strenge, vielfach
beschwingte Musik in dem vermischten Stil [...] more
Nmz – neue Musikzeitung, Dez 2004 /
Seite 37
Aus:
Neue Farben und Brücken in
die Gegenwart
[...] Als musikalischer Höhepunkt der „Tage alter Musik in Herne“
erwies sich jedoch das letzte Konzert mit dem glänzend aufgelegten
Ensemble "Ars Antiqua Austria" unter Gunar Letzbor. Sie nahmen sich
der Huldigungsoper "Julo Ascanio, Re d'Alba“ von Johann Joseph Fux
an. An der Spitze der exzellenten Interpretenriege Radu Marian, der
einzige Sänger der Gegenwart mit einer natürlichen Sopranstimme.
Ruhr Nachrichten Dortmund, Rubrik
Kultur, vom 16.11.2004
Aus:
Männer mit Frauenstimmen
Konzert: Spannender Abschluss der "Tage Alter Musik in
Herne"
[...]
Das wohl Spannendste an der knapp zweistündigen Fux-Oper aber war
die farben- und abwechslungsreiche Instrumentierung und deren
Realisierung durch Mitglieder des Ensembles Ars Antiqua Austria
unter Leitung seines ersten Geigers Gunar Letzbor. [...] more
SALZBURGER NACHRICHTEN - KULTUR 11.08.2004
Rosenkranz in Tönen
"Musik & Dichtung" mit Peter Simonischek
Es habe nach Biber nie wieder ein Komponist den Versuch gewagt, das
Rosenkranzgebet unmittelbar in "absolute" Musik umzusetzen, eben
weil der Instrumentalmusik die Worte fehlten. So formulierte es
Domdechant Johannes Neuhardt, der die literarischen Beiträge für den
Abend "Musik & Dichtung" am Montag in der Stiftskirche St. Peter
ausgesucht hatte. Damit hat er natürlich recht - und doch auch
wieder nicht.... more
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24 heures LE GRAND QUOTIDIEN VAUDOIS, 24.11.2003
Bach entre velours et clarté
A Lausanne, deux magnifiques concerts prolongent le
festival.
MUSIQUE BAROQUE Ars Antiqua Austria a tenu ses promesses vendredi
soir, dans le cadre du Festival Bach, à Lausanne, qui s'achève le 30
novembre. La formation, emmenée par son violon solo Gunar Letzbor,
s'est distinguée par un son particulièrement chaud et velouté
(d'autant plus admirable que l'acoustique de la salle Paderewski est
sèche - parfois cruellement), une remarquable cohésion ainsi que par
une recherche stylistique aboutie. Des œuvres de Jean-Sébastien
Bach, de son cousin Johann Bernhard et de son fils Jean-Chrétien
étaient abordées dans un style français... more
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DERNIÈRES NOUVELLES D'ALSACE, 20 Avril 2003
Les sonates du Rosaire de Biberà
Unterlinden à Colmar
€ € € Le concert de Vendredi saint au musée Unterlinden de Colmar,
dans la chapelle qui abrite le joyau qu'est le Retable d'Issenheim,
propose chaque année aux mélomanes des musiques souvent peu connues,
mais fort intéressantes, pour la Passion. Cette fois, au centre du
programme, les sonates du mystère du Rosaire de Karl Ignaz Biber,
interprétées par l'ensemble Ars Antiqua Austria... more
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OUEST FRANCE Nantes, Lundi 27 janvier 2003
Le violon délicat de Gunar
Letzbor
Lorsqu'il arrive sur scène, il im-pressionne. Physiquement. Gunar
Letzbor est taillé comme un athlète ! Pas ie marathonien filiforme.
Plutôt le lanceur de marteau. Solide. Presque massif. Mais lorsque
les premières notes s'élèvent, surprise ! Le violoniste a la
délicatesse d'un papillon. Légèreté, transparence, couleur...
Couleurs ; changeantes, étonnantes, diaphanes ou profondes... more
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SUEDDEUTSCHE.DE, vom 5.07.2002
Opernfestspiele: Rosenkranz
Himmel hoch
Den Opfern der Flugzeugkatastrophe am Bodensee war der Abend von
Festspiel mit der Gesamtaufführung der Sonaten über die Mysterien
des Rosenkranzes von Heinrich Ignaz Franz Biber gewidmet. Vielleicht
hat das die Sensibilität so manchen Konzert-besuchers in der
Herz-Jesu-Kirche noch geschärft, aber auch ohne diesen tragischen
Bezug wäre jeder, der ausgeharrt hatte und nach dreieinhalb (!)
Stunden die musika-lische Krönung Mariens erlebte, berührt und
bereichert nach Hause gegangen... more
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MÜNCHNER MERKUR, vom 4.07.2002
15 Geheimnisse
Opernfestspiele: "Rosenkranz-Sonaten"
Ganz fein, ganz erlesen kann es auch zugehen bei Münchens
Opernfestspielen. Zum Beispiel in der Herz-Jesu- Kirche. Dort
forschte man nach den "Mysterien des Rosenkranzes" und hielt das
Publikum fast vier konzentrierte Stunden hindurch bis weit nach
Mitternacht in Atem... more
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OUEST FRANCE Nantes, Lundi 5 juin 2000
Gunar Letzbor, baroque
star du violon
Chaude ambiance, lundi dernier, au musée des Beaux-Arts, pour
accueillir le feu sous la glace en la personne de Gunar Letzbor,
personnage atypique s'il en est de la musique baroque. II n'enlève
pas sa chemise, mais sous son smoking de scène bat un cœur de
rocker... more
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Kostbare Klang-Raritäten
http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/art16,293174
Im Brucknerhaus ist die Alte Musik beim Linzer Ensemble „Ars Antiqua
Austria“ unter Gunar Letzbor in ausgezeichneten Händen. Die am
Mittwoch begonnene dritte Saison widmete sich dem „Klang der
Kulturen – Spanien“. Die sechs Mitglieder des Ensembles sind ohne
Unterschied in ihrem Fach große Könner. Herauszuheben: Sopranist
Radu Marian mit höchst beweglichem und höhensicherem Organ, der
deutlich artikulierende Tenor Markus Miesenberger – auch als Geiger
eingesetzt – sowie Pierre Pitzl als Meister auf Barockgitarre und
Colascione. Für eine solistische Rarität auf der Laute sorgte Hubert
Hoffmann mit subtilem Spiel.
Eine besondere Rarität waren einige Kostproben aus der Oper „Orpheus
und Euridice“, komponiert vom österreichischen Kaiser Leopold I.
(1640–1705). Lebhafter Beifall. (fz)
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Barocke Gustostückerl
Ein Sammelsurium an Gustostückerln, perfekt zusammengestellt und im
Rahmen einer fiktiven Geschichte schwungvoll präsentiert. Darunter
Nikolaus Fabers Sonate in E Dur, eine der delikatesten Petitessen
des Abends, virtuos von Letzbor und Norbert Zeilberger (Cembalo)
angerichtet. ...
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Italien von seiner allerschönsten Saite
Virtuoses Geigenspiel: Gunar Letzbor gastierte mit Barockmusik im
Brucknerhaus (Linz).
Das Ensemble "Ars Antiqua Austria" mit Gunar Letzbor an der Spitze
verpasste der zahlreichen Zuhörerschaft im mittleren Saal des Linzer
Brucknerhauses eine ausgiebige Portion selten zu hörender
Barockmusik. ...
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Prachtvolles Ende einer musikalischen Reise
Seit dem Jahr 2001 hatten der Geiger Gunar Letzbor und sein
Ensemble Ars Antiqua Austria in der Reihe "Klang der Kulturen" Musik
des 17. und 18. Jahrhunderts aus allen Teilen Europas zum Klingen
gebracht, lange vergessene Werke von kaum bekannten Komponisten
zumeist. Gerade diese Entdeckungen gaben den Konzerten ihren
besonderen Reiz, die ganze Vielfalt des barocken Musiklebens wurde
so deutlich. Ein äußerst verdienstvolles Unterfangen war diese
Reihe, lehrreich auf der einen Seite und außerdem von hohem
Unterhaltungswert. ...
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Die Leichtigkeit des französischen Stils
LÜBECK - Die Konzertreihe "Klang der Kulturen" im Behnhaus
offenbart immer wieder überraschende Einblicke in die musikalische
Welt der Barockzeit. Der französische Musik-Stil jener Zeit mit
seiner tänzerischen Leichtigkeit und .die Umsetzung in
Süddeutschland und Osterreich etwa - und damit die Relativierung des
Begriffs „Leichtigkeit". ...
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Reise ins barocke Venedig
Konzert in der Reihe "Klang der Kulturen" im Behnhaus
LÜBECK - Man erlebt selten eine solche Stimme wie die von Radu
Marian. [...] Perfektes Zusammenspiel, großes technisches Können,
Gefühl für die 300 Jahre alte Musik: Diese zweieinhalb Stunden
vergingen wie im Flug. ...
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4. Musikalische Reise „Polen“ am 17.02.2003
Kultur ohne Grenzen: Musik aus Krakau
LÜBECK - " Von den polnischen Geigln zur Mazurka" lautete das Motto
der vierten musikalischen Reise des Ensembles Ars Antiqua Austria
mit Musik aus Renaissance und Barock.[...] Als Gast aus Krakau
hatten die wandernden Musikanten aus Österreich die Sopranistin
Katarzyna Wiwer eingeladen. Die ausgewiesene Spezialistin für alte
Musik bewies, bei ernsten kirchlichen Gesängen ebenso wie bei
frivolen Liebesballaden, große gestalterische Fähigkeiten. ...
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3. Musikalische Reise
„Norddeutschland“ am 14.10.2002
Barockmusik mit einem guten Schuss Humor
LÜBECK - Die Szene für Alte Musik in Lübeck ist etwas müde
geworden. Die Reihe "Klang der Kulturen- Kultur des Klanges", diese
musikalische Reise durch das barocke Europa, erweist sich zunehmend
als Bereicherung dieses Teils des Lübecker Musiklebens. [...] ...
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2. Musikalische Reise „Ungarn“
am 25.02.2002
Tanzmusik im Konzertsaal-Ambiente
LÜBECK - ...Nur sind die Menschen und ihre Gewohnheiten nicht mehr
dieselben. Und so kommt es zu der Kuriosität, dass die
Gebrauchsmusik längst vergangener Zeit durch ein abwechselnd
mucksmäuschenstilles und applaudierendes Publikum zu konzertanter
Kunstmusik wird. [...] ...
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1. Musikalische Reise
„Slowakei“ am 24.09.2001
Die klagende Flöte des Schäfers
LÜBECK - Zierlich hält Jan Krigovsky, in Slowakische Tracht
gekleidet, die kleine pfeife Koncovka in der linken Hand. Er
entlockt dem barocken Instrument fremdartige, klagende Töne, während
seine Schwester Martina dazu sachte das Cymbal schlägt. [...]
Dennoch liegen Welten zwischen der feierlich-getragenen Kunstmusik
und der ursprünglichen Musik des einfachen Volkes. So frech und
hemmungslos, so traurig, so grenzenlos fröhlich ging es bei Hofe
doch nicht zu. ...
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