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https://www.tt.com/artikel/30825759/erstes-ambraser-schlosskonzert-adagio-fuer-aufgeweckte Erstes Ambraser Schlosskonzert: Adagio für Aufgeweckte Gunar Letzbor und sein Ensemble „Ars Antiqua Austria“ forschten beim ersten Ambraser Schlosskonzert der Saison nach dem wahren und wahrscheinlichen Klang. Letztes Update am Donnerstag, 14.07.2022 Innsbruck –
Aufs Zugeben haben Gunar Letzbor und sein Ensemble Ars Antiqua
Austria am Dienstagabend beim ersten Ambraser Schlosskonzert
des heurigen Sommers verzichtet. Gut, ein paar Sekunden
„Bom-Bom-Bom-Bonanza“ gab es. Und Letzbors Erklärung, dass
nach Heinrich Ignaz Franz Bibers dritter Violin-Sonate
„eigentlich nichts mehr kommen kann“. Dieser bemerkenswerte
Abend klang also mit euphorischem Applaus, aber ohne Zugabe
aus. Das war nur folgerichtig. Die hohlen Rituale feinsinnigen
Konzertierens spielten schon davor keine wirkliche Rolle.
Feinsinnig war
das Konzert trotzdem – nur halt ein bisschen weniger
hüftsteif. Mit Ars Antiqua Austria, dem „Ensemble für neue
Barockmusik“, ist Letzbor, der bei Harnoncourt und Reinhard
Goebel gelernt hat, seit mehr als drei Jahrzehnten auf der
Suche nach dem wahren oder wenigstens nach dem
wahrscheinlichen Klang. Und der speist sich auch aus dem
Drumherum – aus volksmusikalischen Gepflogenheiten zum
Beispiel oder den gängigen Gebräuchen der Zeit. Deshalb soll
man sich zu Johann Joseph Vilsmayrs erster Partia in A-Dur ein
barockes Gelage Hochwohlgeborener vorstellen oder bei Johann
Heinrich Schmelzers Ciaccona einen müden Monarchen, der sich
Geiger als Einschlafhilfe ins Gemach holt. So jedenfalls
erklärt es Letzbor, der nicht nur musikalischer Leiter und
Sologeiger ist, sondern auch Conférencier und Erzähler dessen,
was sich auch aus dem überlieferten Notenmaterial nur bedingt
herauslesen lässt. Ungeübteren Konzertgängern lässt sich
dadurch nicht nur fehlgeleitete Ehrfurcht nehmen, sondern auch
die Angst, beim dritten oder vierten Adagio tatsächlich kurz
einzunicken.
Programmatische
Klammer des mit „Geigengeflüster“ überschriebenen Konzerts war
der Innsbrucker Jakob Stainer als Lieferant außerordentlicher
Streichinstrumente für kaiserliche Hofmusikanten. Zwei der
weniger bekannten Werke des Abends – ein Capric(c)io Georg
Arnolds und die Sonate „La Vinciolina“ von Giovanni Antonio
Pandolfi Mealli – wurden zudem um 1660 von Michael Wagner in
Innsbruck gedruckt. Mit den Kompositionen Giovanni Vivianis,
Vilsmayrs und Schmelzers sind sie Etappen einer
musikhistorischen Exkursion, die zu Biber, dem
österreichisch-böhmischen Violinvirtuosen des 17. Jahrhunderts
und einem der Gipfelpunkte in Fragen frühbarocker Rhetorik,
führt. Was in dessen sechster Sonate in c-Moll zum Ende der
ersten Konzerthälfte bereits anklang, entlud sich in der
eingangs erwähnten Sonata Nr. 3: Eskortiert von einer
fünfteiligen Continuogruppe – Cembalo/Orgel: Magdalena
Hasibeder; Violone: Jan Krigovsky; Zupfinstrumente: Hubert
Hoffmann, Jakub Mitrik, Daniel Oman; – schlägt diese Musik
Haken. bäumt sich dramatisch auf, bricht ab, macht kehrt und
schwingt sich wieder hoch. Beinahe zeitgenössisch klingt das.
Modern auf jeden Fall. Neue Barockmusik also. Neu mit großem
N. (jole)
Modernes vom
kleinen Bruder im Brucknerhaus 04.Juni 2021
The 58th Record Academy Awards Die Kraft des Gebets, welche
schon in der Musik von damals war und bis in die heutige Zeit
reicht
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Benedict Anton Aufschnaiter und seine Vesper
Obwohl sein Name etwas anderes suggeriert, war
Benedikt Anton Aufschnaiter ein fleißiger und braver Kirchenmusicus,
der fast vier Jahrzehnte lang in Passau am Dom St. Stephan wirkte.
Rund 300 Kompositionen von ihm sind überliefert – bekannt ist davon
fast nichts. Ein österreichisches Ensemble will das ändern.
Das Alte-Musik-Ensemble Ars Antiqua Austria und sein Chef Gunar
Letzbor kümmern sich schon seit einigen Jahren um Aufschnaiters
Werke. Die Musiker haben seine Notentexte neu ediert und auch schon
das eine oder andere Werk auf CD herausgebracht.
Nun ist der erste Teil von Benedict Anton Aufschnaiters Vespermusik
"Memnon sacer ab oriente" erschienen. WDR 3 TonArt stellt sie vor.
Redaktion: Ulrike Gruner
Beitrag von Jan Ritterstaedt hören:
http://www.wdr3.de
http://www.wdr3.de/musik/cd-rezensionen/cd-rez-aufschnaiter-100.html
Im Gespräch: Gunar Letzbor
Die Musik des Habsburger Reichs
Seit 15 Jahren befasst sich das
Ensemble Ars Antiqua Austria mit österreichischer Barockmusik aus
dem Einflussbereich der Habsburger Kaiser. Nun ist eine umfangreiche
CD-Box erschienen. WDR 3 TonArt spricht mit dem Leiter des
Ensembles.
Biber, Schmelzer, Aufschnaiter, Fux, Weichlein,
Veyvanovsky, Caldara, Radolt, Werner – das sind Namen der
Komponisten, deren Musik Ars Antiqua Austria teilweise
wiederentedeckt und eingespielt hat.
Die Musik in Wien um 1700 ist Ausdruck eines
europäischen multikulturellen Kulturgefühls, das sich in dieser Zeit
entwickelte. Die CD-Box spiegelt das wieder und porträtiert Musik
mit Wurzeln aus der Slowakei, Slowenien, Ungarn, Böhmen, Polen,
Mähren, Spanien, Venedig, Rom und Paris. So entsteht ein
facettenreiches Bild vom Klang der österreichischen Barockmusik.
WDR 3 TonArt spricht mit Gunar Letzbor, dem Leiter des
Ensembles Ars Atiqua Austria, über das Projekt.
Moderation: Nicolas Tribes
Redaktion: Christian Schnitzler
http://www.wdr3.de/musik/habsburgmusik100.html
Ars Antiqua Austria, Gunar Letzbor - Violine solo
Antonio Vivaldi "Le quattro stagioni:
L'estate"
Ars Antiqua Austria, Gunar Letzbor - Violine
Heinrich Ignaz Franz Biber, Sonata III
(1681)
Ars Antiqua Austria - Heinrich Ignaz
Franz Biber "Missa Alleluja"
Festival Oude Muziek Utrecht, 31 august 2014
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Ars Antiqua Austria - Georg Muffat:
"Missa in labore requies"
Festival Oude Muziek Utrecht, 2013
G.A. Mealli op. 4 im Konzert in Baarn:
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