
ARS ANTIQUA AUSTRIA Zyklus
im Kuenburgsaal, Salzburg Museum
2021/2022
«Musica Caesarea» präsentiert verschiedene
Bereiche des Musizierens im Kaiserreich.
«Klang der Kulturen» möchte das
multikulturelle Grundgefühl vermitteln, das in der Barockzeit
zur Ausbildung einer paneuropäischen Kultur des Klanges führte.
«Musica Austriaca» stellt musikalische Zentren
des Vielvölkerstaates vor: Städte, Klöster, Fürstenhöfe…
«Bach privat»: In Bachs Privatwohnung findet
ein imaginärer Wettstreit zwischen den bekannten Geigern
Vilsmayr und Westhoff, sowie den befreundeten Komponisten Georg
Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach statt. Die
Meisterschaft des Gastgebers übertrifft kühnste Erwartungen...
21.
November 2021 | 6.
März 2022 | 3.
April 2022 | 23.
April 2022

Sonntag,
21. November 2021, 11.00 Uhr
MUSICA CAESAREA
Francesco Conti - Cantate del Amore
Als erster Theorbist, Vizekapellmeister und Hofkomponist der
kaiserlichen Hofkapelle war Conti einer der produktivsten und
einflussreichsten Musiker in Wien. In der Kaiserstadt hatte sich
einen eigenen Imperialstil entwickelt, der durch J.J.Fux
gekrönt, gleichzeitig mit den Meistern Conti und Caldara geadelt
wurde. Contis besondere Begabung für heitere, galante und
einfühlsame Melodien erlaubten es ihm, im sonst eher strengen
Hofleben außergewöhnliche Kammerkantaten in einem sehr
persönlichen Stil zu gestalten. Er war mit insgesamt drei
Primadonnen verheiratet und schrieb ihnen die Musik offenbar als
Ausdruck seiner Liebe in die Gurgel. Farbige Instrumentationen
und solistische Verwendung der Theorbe sind seine weiteren
Stärken!
Maria Ladurner - Sopran
ARS ANTIQUA AUSTRIA, Leitung: Gunar Letzbor

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PROGRAMM:
unten finden Sie auch Pressemeldungen,
Texte zum
Programm, Lebenslauf von Maria
Ladurner und Übersetzung
der Kantaten von F.B. Conti aus dem Italienischen
ins Deutsche.
Francesco Bartolomeo Conti (1681- 1732)
„Con più luci di candori“ Cantata a voce sola, Chalumeaux,
violino, leuto e b.c.
Gottlieb Muffat (1690 bis 1770):
Toccata Teritia in a - Capriccio Tertio in a Moll
Francesco Bartolomeo Conti
„Ride il prato“ Cantata a voce sola, flauto, violino, leuto e
b.c.
* * *
Franz Anton Hugl (1706 bis 1745):
aus Hartmanns Orgelbuch (Passau 1733)
Prelude sexti Toni - Fuga (Rondofuge) ex B
Francesco Bartolomeo Conti
„Vaghi augeletti“ Cantata a voce sola, chalumeaux, violino,
leuto, b.c.

Maria Ladurner - Sopran
ARS ANTIQUA AUSTRIA, Leitung: Gunar
Letzbor
Ensemble für neue Barockmusik
Gunar Letzbor - Violine
Markus Springer - Chalumeau, Flauto
Jan Krigovsky - Violone 8’
Hubert Hoffmann - Theorbe
Erich Traxler - Orgel, Cembalo

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Programm
und Texte verbergen

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Überspanntheit als Stil
ARS ANTIQUA AUSTRIA / NEUER ZYKLUS
22/11/21
Am letzten Vor-Lockdwon-Vormittag baten das Ensemble Ars Antiqua
Austria und die Sopranistin Maria Ladurner unter der Leitung von
Gunar Letzbor in den Kuenburgsaal des Salzburg Museums zur
Matinee mit höfischer Barockmusik.
Von Erhard Petzel
Die erste Assoziation bleibt das Ensemble seinem Namen schuldig.
Nicht Pariser Schule oder sonstiges Mittelalter – Ars Antiqua
eben – sondern barocke Musik am barocken Kaiserhof ist Thema. Im
Zentrum des ersten Konzerts des neuen Zyklus im Salzburg Museum
standen drei galante Kantaten von Francesco Bartolomeo Conti.
Unter Leopold I. als Theorbist nach Wien geholt, wurde Conti
dort später Nachfolger von Johann Joseph Fux als Hofkomponist.
Dazu kamen zwei in Ort und Zeit passende Klavier-Einschübe mit
Gottlieb Muffats Toccata Tertia – Capriccio tertio a-Moll und
Franz Anton Hugls Prelude sexti Toni – Fuga ex B.
Ars Antiqua Austria versteht sich als ein Ensemble für neue
Barockmusik. Für das Konzert am Sonntag (21.11.) orientierte es
sich an den am Kaiserhof gebräuchlichen Akademien des Adels, der
laut Gunar Letzbor (Leitung und Violine) unter sich geblieben
sei mit dem Bedürfnis, „Franzosen- wie Türkenkriege und Pest zu
verdrängen“. Vielleicht ein Hinweis mit Schlüsselfunktion zum
Verständnis der heute etwas fremd anmutenden bukolischen Haltung
der Cantate del Amore: Gehobener Eskapismus einer elitären,
musikalisch kompetent dilettierenden Elite als kultureller
Ausdruck. Das Continuo fiel mit wahlweise Orgel oder Cembalo
(Erich Traxler), Cello (Peter Trefflinger) und Theorbe (Hubert
Hoffmann) dominant und bassbetont aus – heutigen Schlagern
vergleichbar.
Das führt zu einer bevorzugten Grundhaltung mit Drive, sodass es
rhythmisch knallt und auch dort, wo lyrische Zurücknahme
klanglich umgesetzt wird, eine direkte Zugriffsweise bestehen
bleibt. Zieht man die homogene Struktur der Kantaten in
Betracht, deren Reiz in formal mit speziellen Ideen lockenden
Varianten aufgespürt werden kann, so ergibt sich vielleicht ein
gar nicht so abwegiger Vergleich mit dem, was von verschiedenen
Fangemeinden in ihren Blasen beispielsweise auf Youtube gehört
wird. Damals wie heute triebe demnach auf dem Ensemblekern die
Attitüde einer letztlich beliebigen Aussage zu einer gemeinsam
verstandenen und miteinander geteilten Inszenierung, die stark
in den Gefühlshabitus der eigenen Lebenswelt implementiert wird.
Star ist die attraktive Sängerin als Trägerin der
Gefühlsbotschaft und Medium der gemeinsamen Inszenierung. Maria
Ladurner begibt sich in die Pose der Primadonna ohne Konkurrenz,
Arien und Rezitative ohne merkliche epische Entwicklung
bestreitend im Wechselspiel der Instrumente, wobei alle
Ausführenden auch Kommunikationspartner bilden. Erhabene
Verzierungen veredeln die Koloraturen der Da capo Arien,
lebendig strahlt die Stimme unbekümmert des in seinen
Dimensionen überschaubaren Raumes. Zum speziellen Klang kommen
aber in diesem Zeitabschnitt zwei beliebte Instrumente als
Melodie gebende Partner: Markus Springer unterstützt die Arie
Ride il prato mit Tenorblockflöte, Con più luci di candori und
Vaghi augeletti mit einem Chalumeau. Der Vorläufer zur
Klarinette in der Größe einer Sopranflöte ist eine Lage tiefer
als eine solche und erinnert klanglich zudem etwas an den
strahlenden Ton eines Zinks. Hier wird die Lieblichkeit der
pastoralen Szenerien Ereignis.
Erich Traxler wechselt eifrig zwischen Portativ und Cembalo,
auch wenn er solo am durchgehenden Stück werkt. Ob der Wechsel
bezüglich Toneigenschaft und Klangqualität dem Charakter des
jeweiligen Werkteils gerecht wird oder eher die Hörhaltung
irritiert, mag individuell entschieden werden. Die Kantaten
profitieren von den differenzierten Klang-Möglichkeiten, bietet
die Orgel doch andere Farben für Landschaftsmalerei mit
Vogelzwitschern und Windhauch als das Cembalo, das man dafür in
einem ordentlichen Secco-Rezitativ erwartet.
Adoration des geliebten Wesens, Liebe als Naturzustand im
Kunst-Design. Überspanntheit als Stil. Dass der barocke Mensch
uns in seinem Spiegel reflektiert, mag nicht die schlechteste
Erfahrung und damit ein weiteres Benefit der Aufführung sein.
Mit einem guten Dutzend Personen war der Publikumsraum zwar
nicht wirklich überfüllt, wirkte aber auch nicht trostlos
verlassen. Prasselnder Beifall entfachte die feuriger Glut, aus
der sich die erdige Arie des Engels aus Contis Vertonung des
Martyriums des Heiligen Lorenz als Draufgabe erhob.
Mit dem Zyklus im Kuenburgsaal des Salzburg Museums geht es -
hoffentlich ungestört - weiter am 6. März 2022.
Bilder: Oliviero Mazzaretto / Mira Letzbor
Zum Porträt: Alt
sind höchstens die Notenköpfe
Zur CD-Kritik:
Musik in der Kaiser Ohren
Betrachtungen vom Podium herab
Bei einem Studienaufenthalt in der Ö.
Nationalbibliothek waren mir bereits in den 90-er Jahren
Kompositionen von F.B. Conti ins Auge
gefallen. Besonders die Verwendung der Blockflöte für die
Instrumentierung von Gesangsarien schien mir für diese Periode
am Wiener Kaiserhof bemerkenswert. Bei der Überfülle
interessanter Werke des Barock in der Sammlung der
Nationalbibliothek war ich aber damals der Spur nicht
weitergegangen. Das Ensemble ARS ANTIQUA AUSTRIA versucht seit
Jahren, den besonderen Klang wiederzubeleben, der die Musik in
der Umgebung des Wiener Kaiserhofes auszeichnet. Wie konnte sich
dieses besondere Klangbewußtsein entwickeln? Da war einerseits
eine hohe Bereitschaft zu Klangexperimenten in der Spielweise
der österreichischen Musiker. Davon ausgehend darf wohl die
große Neugierde, mit der oft am Kaiserhof instrumentiert wurde,
als wichtige Entwicklung in der österreichischen Barockmusik
angesehen werden. Die musikalische Begabung der österreichischen
Barockkaiser führte dazu, die hervorragendsten Künstlern
verschiedener Nationen dem Kaiserhof Werke widmeten, daß
Virtuosen aus ganz Europa persönlich in Wien konzertierten und
daß die Kaiser die besten Musiker der Zeit für ihre Hofmusik zu
engagieren trachteten. Dadurch entstand in Wien eine
multikulturelle Szene, die zugegebenermaßen leicht italienlastig
war.
Conti ist ein gutes Beispiel für diese Entwicklung.
Der in Florenz geborene Musiker wurde bereits
mit 19 Jahren als Theorbist an den Kaiserhof verpflichtet. Als
Virtuose wurde er bald in ganz Europa bekannt, mußt aber
krankheitsbedingt seine Kariere als Instrumentalist beendigen.
Komponierend startete er seine zweite Laufbahn. Er stieg dabei
die Kariereleiter bis zum „Hofkompositor“ hinauf und war lange
Zeit einer der meistgefragten Opernkomponisten in Wien.
Die Kantaten bestechen trotz oder gerade wegen
der Einfachheit ihrer kompositorischen Anlage. Jede der drei
Pastoralszenen ist in ein eigenes instrumentales Kolorit
getaucht. Der Komponist fixiert gleichsam mit der Klangfarbe der
verschiedenen Instrumente, bzw. mit deren Kombination, den
Grundcharakter des ganzen Kantatentextes.
Die Sopranstimme korrespondiert mit ihren
verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten mit teils ungewöhnlichen
Instrumenten wie Chalumeau oder Flauto dolce, Violini sordini,
Violini, Cembalo, Organo und natürlich auch Leuto.
Die Lautenstimme ist fast partiturmäßig
eingesetzt und in eher ungewöhnlicher französischer
Lautentabulatur notiert. Aus dieser Zeit sind im
österreichischen Umfeld zahlreiche Lautenkonzerte mit kleiner
Besetzung (meist nur eine Violine, Laute und Continuo)
überliefert. In vielen dieser Kompositionen spielt die Violine
beinahe wortwörtlich die Oberstimme der Laute mit. Ebenso geht
die B.c.-Stimme mit den Bässen des Lautenparts einher. Lediglich
die Verzierungen sind nahezu ausschließlich der Lautenstimme
zugeordnet. Die überlieferte Aufführungspraxis spricht von der
Möglichkeit der abwechslungsreichen Instrumentierung der
Kompositionen: Laute solo; Laute und Continuo; Violine und
Continuo; Laute, Violine und Continuo. Es ist sehr
wahrscheinlich, daß man bei der Notierung der Conti-Kantaten
auch an diese Aufführungspraxis gedacht hatte.
Conti war Theorbist. Wenn man annimmt, dass er
sicherlich die Kantaten auch selbst musiziert und aufgeführt
hat, muss man davon ausgehen, dass er dann den Lautenpart auf
seiner Theorbe ausgeführt hat. Hubert Hoffmann hat eine solche
Variante zurechtgelegt. Die in der Sammlung geforderten Leuti
francesi sind der damaligen Mode dieser Instrumente geschuldet.
Sie wurden in Adelskreisen am Wiener Hof gespielt. Contis
Kantaten wurden wahrscheinlich im Rahmen der am Kaiserhof
häufigen Adelsakademien (Akademie delle Dame) aufgeführt, bei
denen Lauten in der neufranzösischen Stimmung Verwendung fanden.
Von der Singstimme verlangt Conti eine
unendliche Bandbreite an Nuancen des Klanges, der Klangfarbe,
der Artikulation und der Bewegungsfreiheit. Die Stimme schwankt
zwischen einfachem Liedgesang und virtuosen Passagen. Sie
korrespondiert mit den Instrumentalparts teils stimmgerecht,
teils instrumentalgerecht. Sie schwingt sich bis in die höchsten
Lagen empor und präsentiert dunkelste Klangfarben im tiefen
Stimmregister.
Nie darf sich eine der Ausdruckskomponenten
verselbständigen und sich in den Vordergrund rücken. Der
musikalische Gesamtausdruck sollte stets naiv, fast unschuldig,
schwärmerisch und verspielt sein in seiner Neigung, kleine
Details des Textes aufzugreifen.
Es finden sich in den Texten eigentlich keine
nachvollziehbaren Handlungen oder Erzählungen. Die Schönheit der
Natur, die Liebe in unterschiedlichsten allegorischen
Darstellungen, die Lebensfreude allgemein wird auf blumige Weise
besungen. „ Blumig“, dieser Begriff drängt sich bei der
Beschreibung der Pastoralszenen auf. Über dem ganzen Werk
schweben die Düfte der Natur – der Blumen, des Waldes, der
Wiesen, der Nacht, der aufgehenden Sonne……Die herrliche Welt der
Liebenden ist von Düften durchtränkt, die von Conti in wunderbar
einfache Musik gesetzt werden.
Eine solch rockockohafte Stimmung ist im
Zusammenhang mit dem Musizierstil am Wiener Hof bemerkenswert.
In der Hofmusikkapelle musizierte man sehr traditionsbewußt, der
Geschmack des Kaisers war eher konservativ. Von den
komponierenden Kaisern Leopold, Karl und Joseph ist ihre
Vorliebe für die kontrapunktische Arbeit bekannt. Die meisten
Komponisten haben sich in ihrem Stil darauf eingestellt
(Caldara, Fux). Dementsprechend ernst, feierlich, erhaben in
ihrer kontrapunktischen Durchflochtenheit geben sich viele
Werke. Vergessen sollte man aber nicht die Neigung gerader
dieser Kaiser für herablassende Gesellschaftsspiele (z.B. den
„Wirtschaften“), bei denen fast bäuerliche Melodien gespielt
wurden. Auch das Interesse des Hofes für die unterschiedlichen
Kulturkreise ihres Herrschaftgebiets ist bekannt. Zahlreiche
„Nationaltänze“ in Balleteinlagen zu den Opernaufführungen geben
davon Zeugnis.
Contis Kantaten lassen das frühzeitige
Interesse des Kaiserhauses an pastoralartigen Szenen erkennen.
Sie bestätigen die offene Grundhaltung der Kulturszene in
Österreich und bezeugen den Gesamteindruck des kulturellen
Schmelztiegels Wien im barocken Europa. Eine Voraussetzung, die
die Entwicklungen hin zur Wiener Klassik vorbereitete und
letztendlich erst ermöglichte.
Gottlieb Muffat ist in Passau
geboren und wurde danach in Wien zu einem gefeierten Organisten
und Komponisten für Tasteninstrumente.
Franz Anton Hugl kam als
fertiger Organist nach Passau, wurde hier Domorganist und
Vizekapellmeister. Er beeinflusste sicher die Orgelszene im Land
ob der Enns. Von ihm sind 58 Orgelwerke erhalten.
Gunar Letzbor
Maria Ladurner
In der Saison 2020/21 ist Maria Ladurner am Staatstheater
Nürnberg als Idaspe in Vivaldis Il Bajazet und als Vespetta in
Telemanns Pimpinone Gast. Zudem sind Konzerte mit Ensembles wie
Ars Antiqua Austria, dem Orfeo Barockorchester und Recreation
Barock geplant, in Zusammenarbeit mit Michi Gaigg, Wolfgang
Katschner, Gunar Letzbor, und Jordi Savall im Konzerthaus Wien,
dem Brucknerhaus Linz und im Rahmen der Musikfestspiele Potsdam
Sanssouci, der Styriarte und der Donaufestwochen im Strudengau.
Marias CD „Arias for the Emperor“ erschien am 7. Mai 2021 beim
Label Pan Classics.
Maria Ladurner gab bereits im Alter von 19 Jahren ihr
Bühnendebut als Barbarina (Le Nozze di Figaro) am Teatro sociale
in Trento sowie bei den Tiroler Festspielen Erl. Engagements als
Papagena (Die Zauberflöte), Hodel (Anatevka), Gabrielle (La vie
parisienne), Pastore (Tosca) u.a. führten sie an die Oper Bonn,
das Theater Aachen, die Neue Oper Wien, das Theater an der Rott,
sowie zu den Tiroler Festspielen Erl, den Seefestspielen
Mörbisch und zum Operettensommer Kufstein.
Marias Leidenschaft ist die Alte Musik.
Konzerte mit Ensembles wie Ars Antiqua Austria, Ensemble 1700,
Finnish Baroque Orchestra oder der Salzburger Hofmusik sind in
ihrer Agenda zu finden. Die Zusammenarbeit mit hochkarätigen
Musikerinnen und Musikern wie Dorothee Oberlinger, Alfredo
Bernardini, Gunar Letzbor, Florian Birsak, oder Wolfgang Brunner
bereichern ihre Karriere. Im Sommer 2019 war sie als Venere in
Giovanni Bononcinis Oper Polifemo bei den Musikfestspielen
Potsdam Sanssouci und im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth zu
Gast. Auch beim Festival Styriarte und den Resonanzen im Wiener
Konzerthaus war Maria bereits zu erleben.
Beim Biber-Wettbewerb 2019 gewann Maria den
H.I.F. Biber-Preis, sowie den Note 1 GmbH und Fiori Musical
Sonderpreis. Mit ihrem Ensemble Mozaïque gewann sie 2020 den
ersten Preis sowie den Publikumspreis der Musikakademie
Rheinsberg. Mozaïque darf daher in der Saison 2020 den Titel
“Rheinsberger Hofkapelle” tragen.
Maria Ladurner absolvierte den
Vorbereitungslehrgang für Gesang am Mozarteum Salzburg bei
Barbara Bonney, ehe sie an der Universität für Musik und
darstellende Kunst ihren Bachelor in Konzertfach Gesang bei KS
Edith Lienbacher abschloss. Im Masterlehrgang Barockgesang am
Mozarteum Salzburg studiert sie bei Ulrike Hofbauer und Andreas
Scholl.
Francesco Bartolomeo Conti
(1681- 1732)
Cantate
Ride
il prato |
|
CANTATA SECONDA
I. Allegro
Ride il prato e fra herbe, e tra fiori
dolce lampo di gioia si mira. Torna il ciel di più vaghi
colori, ogni stella più lieta si gira.
II. Recitativo
Sì nobile vaghezza
che rasserena il mondo
addita il dì festivo
in cui scese dal ciel l'alma sublime
che l'ltro adorna di splendor giocondo. Come a gara le
stelle
le impressero nel cor alta virtute,
così sfavilla in que' superni lumi
grande e nuovo piacer, mirando in lei loro influenze
belle
convertite in costumi,
onde ogn'alma felice
che alberga nel splendor dell 'alte sfere, ravvisando in
quest'alma
sua compagna gloria e
virtù d'ogni benigna stella,
in dolci note d'armonia favella.
III.
È felice il cor che brama
sol quel bel che l'alma adora, e spregiando ogn'altra
brama della gloria s'innamora.
|
CANTATA SECONDA
I. Allegro
Die Flur glänzt. Von den Gräsern und Blumen ertönt ein
süßer Jubelruf,
Der Himmel zeigt sich in den anmutigsten Farben, jeder
Stern erstrahlt vor Glück.
II. Rezitativ
Eine so edle Schönheit,
welche die Welt erfreut,
prägt den Festtag, an dem
die erhabene Seele vom Himmel stieg,
welche mit ihrem erhebenden Glanz
ITRO schmückt.
Die Sterne im Wettstreit, in ihr Herz
die hohen Tugenden zu gießen.
So strahlt in diesem himmlischen Leuchten
ein neues, großes Vergnügen,
bewundert in ihm den unwiderstehlichen Zauber, der sich
in Gnade verwandelt.
Und die glücklichen Seelen,
welche im Glanz der himmlischen Sphären
wohnen, erkennen in dieser schwesterlichen Seele die
Ehre und die Tugend jedes wohlwollenden Gestirns, das in
süßen Tönen die Harmonie verkündet.
III.
Glücklich das Herz, das heiß begehrt
Das einzige Gut, welches die Seele anbetet,
die jedes andere Streben verachtet,
so sehr liebt es die Ehre.
|
IV. Recitativo
Lá sublime decoro
d’amor s’imprime all’ alma.
ch’il bel corporeo velo
adorna del tesoro
delle virtù del cielo,
e che la gloria con soave affetto
volge ed infiamma al suo celeste oggetto.
V
Sorge amorosa a rai del sole vermiglia rosa, allor che
l'alba ne apporta il dì.
Ed al splendore della sua stella
s'accende il core d'anima bella
quando la gloria in lei fiorì.
VI. Recitativo
Dunque ben degna sei
di quanti il ciel dispensa eccelsi doni, se ne' pensieri
tuoi
il più bel fior delle virtuti accogli
de prischi tuoi pro genitori eroi.
Vivi, e il ciel cortese
a' tuoi pensieri illustri
doni giorni tranquilli
e fortunati lustri.
Ed in sì nobil giorno
che del tuo nome va superbo e adorno in ciel, ne' colli,
al prato e in ogni riva felicità rimbombi e lieto
«evviva».
VII.
L'aura dolce e il venticello
par che dica in sua favella:
«Sia benigna in ciel la stella
che ti diè felicità”
L’augellin di ramo in ramo
par che dice:”Io bramo, io bramo
prosperar al tuo bel nome
lieti giorni in ogni età”.
|
IV. Rezitativ
In der Höhe der erhabene Schmuck der Ehre
prägt die Seele, welche die bezaubernde
Hülle des Leibes ziert mit dem Schatz der
Tugenden des Himmels, und welche die Ehre mit süsser
Liebe schmückt
und entflammt für ihr himmlisches Ziel.
V
Lieblich öffnet sich im Sonnenstrahl
die prächtige Rose,
wenn Aurora den Tag bringt.
Und im Glanz ihres Sterns
entbrennt das Herz der schönen Seele,
sobald die Ehre in ihr erblüht.
VI. Rezitativ
Du bist daher würdig aller erlesenen Gaben, gespendet
vom Himmel, wenn du in deinem Sinnen die herrlichsten
Blüten der Tugend
empfängst von den Helden deiner Ahnen.
Lebe! und möge der gütige Himmel
deinen erlauchten Gedanken friedliche Tage verleihen und
Tage der Ehren.
Am so edlen Tag, welcher sich stolz mit deinem
himmlischen Namen schmückt,
erschalle glücklich von den Hügeln, Wiesen
und Ufern das freudige »Lebe hoch!«
VII.
Die milde Luft, der laue Wind
Scheinen in ihrer Sprache zu sagen:
“Möge der Stern, der dir das Glück bescherte,
wohlwollend am Himmel verbleiben.”
Das Vögelchen trillert von Zweig zu Zweig:
“ich will, ich will in deinem schönen Namen
Glückliche Tage genießen zu jeder Zeit.”
|
Con più luci di
candori |
|
CANTATA TERZA
I. Aria
Con più lucidi candori
nunzia fu di bei splendori
hoggi l'alba al sol nascente.
Or di Febo i vaghi raggi
offeriscono gli omaggi
ad un sol più risplendente.
II Recitativo
Hoggi rinnuova il circolo solare
quel dì felice che riporta a noi
di nobil eroina il nome illustre,
cui pregio singolare
d'ogni virtù ch'adornar può gl'eroi diede per man d'amor
natura industre, assennato valor, gentil beltade,
degno stupor della nascente etade.
III. Adagio
I bei fregi, ch'adornan quell'alma,
all'ossequio n'invitano il cor,
e il composto riporta la palma
d'ogni nobile humano splendor.
IV Recitativo
Quindi tutti divoti,
pastori e ninfe in un drappello uniti,
che dal monte han del nome i pregi uditi
alla grand'eroina
ch'in sè l'honor d'ogni virtù combina
offron ossequii e voti.
E con il cuor di giubilo ripieno
Accrescon gioia a questo dì sereno.
V.
In placida calma
In giubilo ogn’alma
Esulti nel sen.
A gioia compita,
e alletta, e invita
la luce d'un giorno
sì lieto e seren.
|
CANTATA TERZA
I. Arie
Heute kündigte die Morgendämmerung
beim Aufgang der Sonne mit strahlendem Licht das
Hellwerden an.
Nun erweisen des Phöbus Strahlen einer
noch glanzvolleren Sonne alle Ehre.
II. Rezitativ
Der Lauf der Sonne erneuert heute
den glücklichen Tag, der uns den
berühmten Namen der edlen Heldin
ins Gedächtnis ruft. Ihr verlieh die
strebsame Natur aus Liebe den
einzigartigen Wert jeder Tugend,
welche Helden schmücken können:
weise Güte, edle Schönheit,
würdevolle Ruhe des reifenden Alters.
III. Adagio
Den schönen Zierden dieser Seele
erweisen unsere Herzen alle Ehre
und dem Ganzen gebührt die Siegespalme
unter allen edlen und menschlichen Verdiensten.
IV Rezitativ
Schäfer und Nymphen, in Treue
nun vereint im Kreis, hörten das Lob
des Namens der großen Heldin,
die in sich alle Tugenden ehrenvoll vereint.
Ihr entbieten sie Verehrung und die besten
Wünsche. Das Herz erfüllt mit Freude, beenden diesen
glücklichenTag sie
Mit einem Jubelruf
V.
In einträchtigem Frieden
Jauchzt jede erzückte Seele
aus voller Brust.
Zu höfischer Freude lädt ein uns
das Licht eines Tages,
so froh und so heiter.
|
Vaghi augelletti
|
|
CANTATA QUARTA
I.
Vaghi augelletti, che d'amor formate armoniosi accenti,
sian gioia i vostri canti, e non lamenti.
Lieta, e ridente, e con soavi odori
primavera ritorna,
e i verdi campi adorna
d'erbe odorose e di purpurei fiori.
Ma per far più compìto,
e render pretioso
il ben che dona ella,
co' fior riede in questa piaggia amena
Tirsi gentil, quel Tirsi sì gradito
alle ninfe beate
del superbo Elicona.
II.
Dolce amor in noi s'accende
or che lieta in ciel risplende
l'amorosa e vaga stella.
Spira odor l'aura vezzosa,
ogni cosa sente amor,
sente amor, e par più bella.
III. Recitativo
In si vaga staggione
non men l’erbette, i fiori e gl’arboscelli
fan lieti i campi, e verdeggiar le selve.
Ma per dolcezza di novello amore
giran per le foreste
mansuete e leggiadre anche le belve
e con canoro ed innocente affetto
ogni augellin d’amor prende diletto.
IV
Per dolce ardore che sente al core
ama e sospira la tortorella.
E intorno al fido suo caro nido vola
e s'aggira la rondinella.
V Recitativo
Or che dunque fiorisce
amorosa vaghezza in ogni parte,
Tirsi ritorna,
e par che l'erbe e i fiori nei vaghi lor colori
formino al prato il bel nome di Tirsi.
Ma i fiori più superbi
sembrano al prato aprirsi
in amena sembianza
d'alta virtù che Tirsi in sen riserbi,
e par ch 'in forma placida e contenta
ognun lieto gioisca
della bella virtù che rappresenta.
VI
Quel puro colore
che splende nel giglio
accenna il candore
ehe Tirsi ha nel cor.
La rosa nel brio
del vago vermiglio
dimostra il desio
di gloria e d’onor.
|
CANTATA QUARTA
I.
Liebliche Vögelein, ihr besingt die Liebe
in harmonischen Weisen,
Singet doch Lieder der Freude, nicht der Klage.
Der Frühling naht heiter und lächelnd mit
lieblichen Düften
und schmückt die grünenden Auen mit
wohl riechenden Gräsern und bunten Blumen.
Doch um des Frühlings Gaben zu verschönern und zu
bereichern,
kehrt mit den Blumen der edle Tirsi auf diese blühenden
Gefilde zurück.
Der von den glücklichen Nymphen der
prächtigen Elicona so sehr geliebte Tirsi.
II.
Süsse Liebe in uns entbrennt,
wenn am Himmel der schöne, liebenswerte Stern
frohlockend glänzt.
Die sanfte Brise duftet,
überall spürt man Liebe,
fühlt man Liebe mehr als je zuvor.
III. Rezitativ
In zauberhafter Jahreszeit
Verschönern Auen, Blumen und Büsche
die grünenden Felder und Wälder.
Und im Banne der neuen Liebe
Durchstreift das Wild, friedlich und anmutig
die Wälder, und in unschuldiger Zärtlichkeit
erfreut sich jedes Vögelchen
singend der Lust der Liebe.
IV
Der sanften Glut zuliebe,
die ihr Herz erfasst,
liebt die Taube voller Sehnsucht.
Und rund um ihr teures Nest
kreist die bebende Schwalbe.
V Rezitativ
Wiewohl überall das Vergnügen der Liebe sprießt, kehrt
Tirsi zurück, und die Gräser und Blumen in ihren
berückenden Farben
bilden auf dem Rasen den schönen Namen Tirsi.
Auch die prächtigsten Blumen scheinen sich zu öffnen
beim herrlichen Anblick
der großen Tugend, die Tirsi in sich birgt;
und in einer friedlichen und glücklichen
Weise scheint jeder Glückliche
die herrliche Tugend zu genießen,
die er verkörpert.
VI.
Die reine Farbe
der strahlenden Lilie
deutet die Süsse
im Herzen Tirsis an.
Die Rose im Glanz des Karmins
spiegelt seinen Wunsch
nach Ruhm und Ehre.
Übersetzung: Peter Söllinger
|
Programm
und Texte verbergen

Sonntag,
6. März 2022, 11.00 Uhr
KLANG der KULTUREN
Amandus contra Amadeus
Im Stift Lambach finden sich mehrere Kammermusikwerke des
Komponisten Amandus Ivanschiz. Bei näherer Betrachtung entpuppen
sich diese als Meisterwerke und musikalische Kleinodien, die es
verdienen auch nach 300 Jahren noch gehört und bewundert zu
werden. Einen Vergleich mit ähnlichen Werken von Amadeus Mozart
brauchen sie nicht zu scheuen. Auch im benachbarten Stift
Kremsmünster warten mehrere Kompositionen des kroatischen
Meisters auf ihre Entdeckung. Die Kulturlandschaft ob der Enns
wurde stark durch das kulturelle Leben der Stifte beeinflusst.
Vorbeireisende Musiker wurden von einem Stift zum anderen
gereicht. Manchmal schaffte es einer, in die Stiftmusiken
aufgenommen zu werden, wenn zufällig gerade eine Stelle vakant
geworden war. Ivanschiz dürfte als Paulinermönch kein Interesse
an einer solchen Anstellung gehabt haben.
Glücklicherweise hinterließ er bei seinen Durchreisen
offensichtlich mehrere Geschenke in den Klöstern - Kammermusik
vom Feinsten!
ARS ANTIQUA AUSTRIA, Leitung: Gunar Letzbor
PROGRAMM
und TEXTE anzeigen
Sonntag
3. April 2022, 11.00 Uhr
MUSICA AUSTRIACA
Pretiosen aus dem Stiftarchiv Kremsmünster
Das Stift an der Krems prägte lange Zeit das Kulturleben im Land
ob der Enns. In seinem Archiv finden sich Unmengen an
Meisterwerken aus ganz Europa. Es war eine gewisse Tradition,
dass musikalische Mönche auf Reisen geschickt wurden, um neue
Kompositionen ferner Kulturen aus erster Hand zu beschaffen. Von
den Mönchen abgeschrieben fanden sie alsbald den Weg in die
Aufführungstradition des Klosters und bereicherten und
modernisierten dabei die musikalische Weltsicht der ganzen
Umgebung.
Die Stiftmusik war bemerkenswert und konnte sich sogar mit der
kaiserlichen Hofkapelle messen. Bis heute hat sich eine reiche
Sammlung historischer Instrumente und eine noch reichere
Sammlung an Noten erhalten.Es findet sich nicht nur Musik für
den Gottesdienst sondern auch genügend weltliche Musik, glänzten
die Äbte doch mit einer fast fürstlichen Hofhaltung. Lassen Sie
sich in die Welt der barocken Stiftmusiken ein- und verführen!
ARS ANTIQUA AUSTRIA, Leitung: Gunar Letzbor
Samstag,
23. April 2022, 11.00 Uhr
Bach Privat
In Bachs Privatwohnung findet ein imaginärer Wettstreit zwischen
den bekannten Geigern Vilsmayr und Westhoff, sowie den
befreundeten Komponisten Georg Philipp Telemann und Johann
Sebastian Bach statt. Die Meisterschaft des Gastgebers
übertrifft kühnste Erwartungen...
Gunar Letzbor - Violine solo und Johann Sebastian Bach - Partita
Nr. 3 E-Dur für Violine solo BWV 1006 sowie Werke von J.J.
Vilsmayr, J.P. Westhoff und G.Ph. Telemann

Kartenpreise
Vorbestellung: 39.- EUR
Abendkasse: 45.- EUR
Schüler&Studenten (nur mit Vorbestellung): 11.- EUR
Abopreis für 4 Konzerte: 120.- EUR
Gratis CD für Abonnenten: H.I.F. Biber „Missa
Alleluja“

Direktbestellung der Karten:
Telefonisch Sa. & So. oder WhatsApp: +43 (0) 6602351185
E- Mail: salzburg.ticket@ars-antiqua-austria.com
BANK KONTO:
Musikverein 'Ars Antiqua Austria'
IBAN: AT45 2033 3000 0029 7101
Sparkasse Ried-Haag SWIFT: SPRHAT21XXX
Folder
zum Herunterladen: Bitte hier!

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