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Antonio Vivaldi, Le quattro stagioni: L'estate
Heinrich Ignaz Franz Biber, Sonata III (1681)
Heinrich Ignaz Franz Biber, Missa Alleluja
Georg Muffat, Missa in labore requies
G.A. Mealli, op. 4



https://www.tt.com/artikel/30825759/erstes-ambraser-schlosskonzert-adagio-fuer-aufgeweckte

Erstes Ambraser Schlosskonzert:
Adagio für Aufgeweckte
Gunar Letzbor und sein Ensemble „Ars Antiqua Austria“ forschten beim ersten Ambraser Schlosskonzert der Saison nach dem wahren und wahrscheinlichen Klang.
 
Letztes Update am Donnerstag, 14.07.2022

Innsbruck – Aufs Zugeben haben Gunar Letzbor und sein Ensemble Ars Antiqua Austria am Dienstagabend beim ersten Ambraser Schlosskonzert des heurigen Sommers verzichtet. Gut, ein paar Sekunden „Bom-Bom-Bom-Bonanza“ gab es. Und Letzbors Erklärung, dass nach Heinrich Ignaz Franz Bibers dritter Violin-Sonate „eigentlich nichts mehr kommen kann“. Dieser bemerkenswerte Abend klang also mit euphorischem Applaus, aber ohne Zugabe aus. Das war nur folgerichtig. Die hohlen Rituale feinsinnigen Konzertierens spielten schon davor keine wirkliche Rolle.
Feinsinnig war das Konzert trotzdem – nur halt ein bisschen weniger hüftsteif. Mit Ars Antiqua Austria, dem „Ensemble für neue Barockmusik“, ist Letzbor, der bei Harnoncourt und Reinhard Goebel gelernt hat, seit mehr als drei Jahrzehnten auf der Suche nach dem wahren oder wenigstens nach dem wahrscheinlichen Klang. Und der speist sich auch aus dem Drumherum – aus volksmusikalischen Gepflogenheiten zum Beispiel oder den gängigen Gebräuchen der Zeit. Deshalb soll man sich zu Johann Joseph Vilsmayrs erster Partia in A-Dur ein barockes Gelage Hochwohlgeborener vorstellen oder bei Johann Heinrich Schmelzers Ciaccona einen müden Monarchen, der sich Geiger als Einschlafhilfe ins Gemach holt. So jedenfalls erklärt es Letzbor, der nicht nur musikalischer Leiter und Sologeiger ist, sondern auch Conférencier und Erzähler dessen, was sich auch aus dem überlieferten Notenmaterial nur bedingt herauslesen lässt. Ungeübteren Konzertgängern lässt sich dadurch nicht nur fehlgeleitete Ehrfurcht nehmen, sondern auch die Angst, beim dritten oder vierten Adagio tatsächlich kurz einzunicken.
Programmatische Klammer des mit „Geigengeflüster“ überschriebenen Konzerts war der Innsbrucker Jakob Stainer als Lieferant außerordentlicher Streichinstrumente für kaiserliche Hofmusikanten. Zwei der weniger bekannten Werke des Abends – ein Capric(c)io Georg Arnolds und die Sonate „La Vinciolina“ von Giovanni Antonio Pandolfi Mealli – wurden zudem um 1660 von Michael Wagner in Innsbruck gedruckt. Mit den Kompositionen Giovanni Vivianis, Vilsmayrs und Schmelzers sind sie Etappen einer musikhistorischen Exkursion, die zu Biber, dem österreichisch-böhmischen Violinvirtuosen des 17. Jahrhunderts und einem der Gipfelpunkte in Fragen frühbarocker Rhetorik, führt. Was in dessen sechster Sonate in c-Moll zum Ende der ersten Konzerthälfte bereits anklang, entlud sich in der eingangs erwähnten Sonata Nr. 3: Eskortiert von einer fünfteiligen Continuogruppe – Cembalo/Orgel: Magdalena Hasibeder; Violone: Jan Krigovsky; Zupfinstrumente: Hubert Hoffmann, Jakub Mitrik, Daniel Oman; – schlägt diese Musik Haken. bäumt sich dramatisch auf, bricht ab, macht kehrt und schwingt sich wieder hoch. Beinahe zeitgenössisch klingt das. Modern auf jeden Fall. Neue Barockmusik also. Neu mit großem N. (jole)

Modernes vom kleinen Bruder im Brucknerhaus 04.Juni 2021
Oberösterreichische Nachrichten | OÖN | Nachrichten.at

Um sieben Jahre jünger war Antonio Maria Bononcini (1677–1726) als sein berühmterer Bruder Giovanni, der für seine Opern und Kantaten nicht nur in Italien und England, sondern vor allem am Wiener Hof Bedeutung erlangte.

Auch Antonio wirkte in Wien, allerdings weniger gehypt. Das war Anlass für Gunar Letzbor, sich mit seinem Ensemble Ars Antiqua Austria und der Sopranistin Maria Ladurner mit dessen Kammerkantaten im Linzer Brucknerhaus zu beschäftigen. Nicht nur, dass bei den drei gespielten Kantaten – "Vorrei pupille belle", "Sul margine adorato" und "Troppo, troppo rigore" – die beiden Violinen solistisch wirken, sondern dass sie dabei auch mit den Motiven spielen, weist in die Zukunft. Auch die Idee, bei "Vorrei pupille belle" gleich in der ersten Da-Capo-Arie den Mittelteil als Rezitativ zu gestalten.
Ladurners feiner Sopran
Maria Ladurners außergewöhnliche Stimme inszenierte die unterschiedlichen Charaktere sowie die vielfältigen Liebesschmerzen und -freuden ungemein lebendig. Als Intermezzo im italienischen Kantatenreigen musizierte Erich Traxler fein ein F-Dur-Cembalokonzert von Johann Adam Scheibl, der 1710 in Spital am Pyhrn geboren wurde, die Kirchenmusik in St. Pölten prägte und Beziehungen zur Familie Starhemberg pflegte. Denn dieses feine Werk zeittypischer Unterhaltungsmusik stammt aus der Fürstlichen Bibliothek des Schlosses Eferding. (wruss)

Fazit: Ein feiner, erhellender Abend auf den Spuren der musikalischen Vergangenheit Österreichs.

 

The 58th Record Academy Awards
- early music section-
from Record Geijutsu magazine
(JAPAN)

Die Kraft des Gebets, welche schon in der Musik von damals war und bis in die heutige Zeit reicht
The power of prayer which was already in the music of yesteryear and extends to the present day

[...] Weit jenseits der Spieltechnik erklingt eine selten erreichte Dimension einer Musik des Gebets! [...]
[...] Far beyond the playing technique, a seldom reached dimension of music of prayer sounds! [...]

 

REVIEWS

Gunar Letzbor G.Letzbor, Betrachtungen vom Podium herab
BETRACHTUNGEN VOM PODIUM HERAB
Rubrik: Bücher
Verlag/Label: Dohr
erschienen in: das Orchester 02/2020 , Seite 59


Gunar Letzbors Betrachtungen vom Podium herab sind eine lektorierte und für die Buchveröffentlichung bearbeitete Sammlung von CD-Texten. Der Virtuose auf der Barockvioline kann auf eine wahrlich große Liste von Einspielungen zurückblicken, die sich vor allem mit österreichischer Barockmusik befassen. Sinnigerweise gab er seinem Ensemble „Ars antiqua austria“ den paradoxen Untertitel „Ensemble für neue Barockmusik“. Mit „neu“ meint er, dass diese Musik noch nie von den Menschen unserer Zeit gehört wurde.
In seinen Betrachtungen kommt er zu Erkenntnissen, die ziemlich konträr zum heutigen Konzertbetrieb sind, der sich auf ein sich zumeist häufig wiederholendes Repertoire konzentriert. Letzbor dagegen will lieber „neue“ Musik spielen, da es ihm um einen frischen Zugang und um Entdeckerlust geht.
So wundert es nicht, dass er der etablierten Alte-Musik-Szene kritisch gegenübersteht. Wenn Dirigenten, die sich in der historischen Aufführungspraxis profiliert haben, mit konventionellen Orchesters spielen, hält er das für fragwürdig. Auch steht er der Ausbildung an Musikhochschulen im Bereich Alte Musik skeptisch gegenüber. Er will, dass die Musiker die Musik selbst entdecken, dass sie sich nicht an vermeintlich feste Regeln halten, sondern ihren eigenen Zugang suchen in Kenntnis der Quellen und der Geschichte.
Letzbor ist als forschender Musiker eine Instanz für österreichische Barockmusik. In seinem Buch gibt er zahlreiche Einblicke, Anregungen und Hinweise. Er zeigt dem Leser z. B. die Bedeutung wenig beachteter Komponisten wie Georg Muffat oder Carlo Ambrogio Lonati. Das Habsburger Reich war, wie er darlegt, schon „multikulturell“. Deshalb erforscht er die traditionelle Musik der Slowakei, Ungarns, Polens, Mährens und Spaniens und lässt die daraus gewonnenen Erfahrungen in das Spiel österreichischer Barockmusik einfließen.
Als Violinvirtuose machte sich Letzbor durch seine Einspielung der Werke Bibers einen Namen. Ihm widmet er ein ganzes Kapitel. Darüber hinaus befasst er sich mit den Fragen zur Skordatur, die für Biber sehr wichtig sind. Schließlich überschreitet er die österreichische Grenze und arbeitet sich aus der Perspektive von Violinvirtuosen des Barocks, nämlich von Biber, Johann Paul von Westhoff und Johann Joseph Vilsmayr an Bachs Solosonaten heran.
So gibt dieses Buch Geigern und Liebhabern alter Musik vielseitige Einblicke in die Musik des alten Österreichs und Impulse fürs Nachdenken und Diskutieren. Das Buch endet nachdenklich: Musik, schreibt Letzbor, wurde für die Hörer damals, also des 17. oder 18. Jahrhunderts, komponiert. Doch wird sie, wenn wir sie so wie damals spielen, heutige Menschen, die in einem ganz anderen kulturellen Umfeld leben, erreichen? Darüber könnte man ein weiteres Buch schreiben. Aber Letzbors Betrachtungen sind sehr lesenswert, auch da sie die zentralen Fragen nicht auslassen, Fragen, die wohl nie endgültig beantwortet werden können.
Franzpeter Messmer


https://dasorchester.de/artikel/betrachtungen-vom-podium-herab/

 

F.J. AUMANN "Missa Sancti Xavery"

EIN FEST FÜR BRUCKNER
"Happy Birthday, Anton!" hieß es in Ansfelden.

Von Michael Wruss - OÖN Kultur - September 2019

Eigentlich ist das Brucknerfest noch nicht eröffnet, doch bereits am Mittwoch gab es anlässlich des 195. Geburtstages von Anton Bruckner ein Festkonzert in der Pfarrkirche Ansfelden, das die akustische Umwelt des Komponisten zu ergründen versuchte. Musik, die Bruckner als Sängerknabe gesungen haben mag, aber auch später hörte, aufführte und bearbeitete.

Im Zentrum dabei zwei große Werke des knapp 100 Jahre vor Bruckner geborenen Franz Joseph Aumann, der 1755 zum Regens chori in St. Florian ernannt wurde und wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der geistlichen Musik setzte. So auch bei der 1753 als Einstandsgeschenk für das Stift komponierten "Missa Sancti Xavery", deren Gloria noch im typisch barocken Kantatenstil gehalten ist und durchaus ausladende Passagen aufweist, während das Credo dreiteilig und beinahe im Sinn der klassischen symphonischen Messe gestaltet ist. Feierlich auch das Te Deum, das während der Zeit Bruckners als Stiftsorganist beinahe jährlich erklungen ist.

Ein feines Solistenensemble

Christian Ziemski (Knabensopran), Alois Mühlbacher (Alt), Markus Miesenberger (Tenor) und Markus Schulz (Bass) – sowie die von Franz Farnberger geleiteten St. Florianer Sängerknaben & Männerchor brachten die polyphonen Strukturen dieser Werke hervorragend zur Geltung. In Vergessenheit geraten ist auch der Vorgänger Joseph Haydns am Hof der Esterhazy, Joseph Gregor Werner, dem Ars Antiqua Austria unter Leitung von Gunar Letzbor ein Denkmal setzten, die auch die beiden Messen beeindruckend musizierten, mit der 4. Fuge, die Haydn 1804 für Quartett arrangierte.

Den Rahmen bildeten zwei Sinfonien von Antonio Caldara, die zwar die Funktion einer Oratoriums-Ouvertüre haben, doch in ihrer Gestaltung durchaus für die spätere klassische Form interessant sind. Bruckner hat zu zwei Motetten Aumanns Posaunenstimmen hinzugefügt. Ob das diesen schlichten Chorsätzen gutgetan hat, mag dahingestellt sein. Als historisches Zeugnis für die intensive Rezeption Aumann’scher Musik waren sie allerdings ein trefflicher Beweis.

Quelle: nachrichten.at
Artikel:
https://www.nachrichten.at/kultur/ein-fest-fuer-bruckner;art16,3162908

 

 


Benedict Anton Aufschnaiter und seine Vesper

Obwohl sein Name etwas anderes suggeriert, war Benedikt Anton Aufschnaiter ein fleißiger und braver Kirchenmusicus, der fast vier Jahrzehnte lang in Passau am Dom St. Stephan wirkte. Rund 300 Kompositionen von ihm sind überliefert – bekannt ist davon fast nichts. Ein österreichisches Ensemble will das ändern.
Das Alte-Musik-Ensemble Ars Antiqua Austria und sein Chef Gunar Letzbor kümmern sich schon seit einigen Jahren um Aufschnaiters Werke. Die Musiker haben seine Notentexte neu ediert und auch schon das eine oder andere Werk auf CD herausgebracht.
Nun ist der erste Teil von Benedict Anton Aufschnaiters Vespermusik "Memnon sacer ab oriente" erschienen. WDR 3 TonArt stellt sie vor.
Redaktion: Ulrike Gruner

Beitrag von Jan Ritterstaedt hören:
http://www.wdr3.de
http://www.wdr3.de/musik/cd-rezensionen/cd-rez-aufschnaiter-100.html


Im Gespräch: Gunar Letzbor
Die Musik des Habsburger Reichs

    Seit 15 Jahren befasst sich das Ensemble Ars Antiqua Austria mit österreichischer Barockmusik aus dem Einflussbereich der Habsburger Kaiser. Nun ist eine umfangreiche CD-Box erschienen. WDR 3 TonArt spricht mit dem Leiter des Ensembles.
    Biber, Schmelzer, Aufschnaiter, Fux, Weichlein, Veyvanovsky, Caldara, Radolt, Werner – das sind Namen der Komponisten, deren Musik Ars Antiqua Austria teilweise wiederentedeckt und eingespielt hat.
    Die Musik in Wien um 1700 ist Ausdruck eines europäischen multikulturellen Kulturgefühls, das sich in dieser Zeit entwickelte. Die CD-Box spiegelt das wieder und porträtiert Musik mit Wurzeln aus der Slowakei, Slowenien, Ungarn, Böhmen, Polen, Mähren, Spanien, Venedig, Rom und Paris. So entsteht ein facettenreiches Bild vom Klang der österreichischen Barockmusik.
    WDR 3 TonArt spricht mit Gunar Letzbor, dem Leiter des Ensembles Ars Atiqua Austria, über das Projekt.
    Moderation: Nicolas Tribes
    Redaktion: Christian Schnitzler
    http://www.wdr3.de/musik/habsburgmusik100.html

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Ars Antiqua Austria, Gunar Letzbor - Violine solo
Antonio Vivaldi "Le quattro stagioni: L'estate"



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Ars Antiqua Austria, Gunar Letzbor - Violine
Heinrich Ignaz Franz Biber, Sonata III (1681)

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Ars Antiqua Austria - Heinrich Ignaz Franz Biber "Missa Alleluja"
Festival Oude Muziek Utrecht, 31 august 2014


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Ars Antiqua Austria - Georg Muffat: "Missa in labore requies"
Festival Oude Muziek Utrecht, 2013



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G.A. Mealli op. 4 im Konzert in Baarn:



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