REVIEW


CRESCENDO 28 November 2012 - Im transparenten Klangbild und mit klarer Stimmführung erwecken sie die kontrapunktisch exakt gearbeiteten Sätze ebenso wie die virtuosen Passagen der Stücke, die ganz den barocken Idealen ihrer Zeit verpflichtet sind, kunstvoll zum Leben.
BR KLASSIK 23.12.12 - Überhaupt funkelt die derzeit wohl beste Formation für barockes Repertoire aus dem süddeutschen Raum auf dieser CD in den schillerndsten Instrumentalfarben.
CONCERTO 11-12.12 - Ars Antiqua Austria ... spielt sie in leicht aufgerautem und doch stets charmant erzählendem Ton.
MUSICA DEI DONUM –2012 - Their dark mood and often dramatic character is emphasized in the performances of Ars Antiqua Austria.
NDR –12.2012 - Exzellent musizierte und produzierte Musik, die vor allem Barockspezialisten und -interessierte ansprechen dürfte, aber genauso gut auch Hörer auf der Suche nach der etwas ausgefalleneren Adventsmusik.
CONCERTI –11.2012 - Dass es sich aber auch lohnt, die Musik des 1693 in Ybbs geborenen Komponisten anzuhören, demonstriert Gunar Letzbor in seiner Auswahl geistlicher und instrumentaler Werke.

 


CRESCENDO – 28.11.2012

Ars Antiqua Austria: Haydns Vorgänger

Als Gregor Werner 1766 im Alter von 73 Jahren im österreichischen Eisenstadt verstarb, war sein Nachfolger als Komponist und Kapellmeister der Familie Esterházy kein geringerer als Joseph Haydn, der zuvor fünf Jahre lang als Vizekapellmeister mit Gregor Werner gearbeitet hatte. Die Wiederentdeckung „Werners steht noch am Anfang, wenig ist über ihn bekannt. Vermutlich ein Schüler von J. J. Fux, leitete er 38 Jahre lang die Esterházysche Hofkapelle und schuf eine große Anzahl vor allem geistlicher Werke. Das siebenköpfige Ensemble Ars Antiqua Austria, das sich der Wiederbelebung österreichischer Barockmusik widmet, hat unter seinem Leiter Gunar Letzbor nun exemplarische Werke Werners eingespielt. Im transparenten Klangbild und mit klarer Stimmführung erwecken sie die kontrapunktisch exakt gearbeiteten Sätze ebenso wie die virtuosen Passagen der Stücke, die ganz den barocken Idealen ihrer Zeit verpflichtet sind, kunstvoll zum Leben. Besonders in den sakralen Werken erreicht das große Ausdruckskraft.

Frank Wolf

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BR-KLASSIK – 23.12.2012

Haydns Papa

Ars Antiqua Austria spielt Musik von Gregor Werner
Autor: Thorsten Preuß

Man kennt ihn, wenn überhaupt, nur als Vorgänger von Joseph Haydn: den Komponisten Gregor Joseph Werner. Geboren wurde er in Niederösterreich, 1693, gelernt hat er wohl beim Wiener Fugenpapst, Johann Joseph Fux, und dann, ab 1728, war er Hofkapellmeister beim Fürsten Esterhazy in Eisenstadt, bis – ja, bis ein gewisser Joseph Haydn dort anklopfte. Den nannte Werner erstmal despektierlich einen „Gsanglmacher“ und „Modehansl“, was aber nichts daran änderte, dass Werner nach und nach aufs Abstellgleis geschoben wurde. Die Zeit schien über ihn hinweggegangen zu sein, auch wenn Haydn den Älteren durchaus respektierte und fast wie eine Vaterfigur verehrte. 1766 ist Gregor Joseph Werner gestorben. Auf seinem Grabstein bittet er den lieben Gott um Vergebung für allzu freie Dissonanzen. Eine Absolution, die ihm sicher problemlos erteilt worden ist angesichts von so reizenden Stücken wie denen, die auf dieser CD zu hören sind.

Es ist ein Programm mit adventlichem Schwerpunkt, das der Geiger Gunar Letzbor für sein Ensemble Ars Antiqua Austria zusammengestellt hat. Nur selten klingt es dabei so rustikal wie etwa in der typisch alpenländischen G-Dur-Pastorale. Den Rahmen bilden vielmehr Werners dunkel getönte, chromatisch angereicherte Fugen, die Joseph Haydn nach dem Tod seines Vorgängers herausgegeben hat. Im Zentrum der CD stehen dann vier „Kantilenen“ für die Adventszeit: schlichte Arien zu Ehren der Gottesmutter Maria, lieblich und lyrisch, nachdenklich und anrührend, voller Poesie und manchmal auch voller Melancholie. Nach und nach gerät man ins Staunen über solch stilistische Vielseitigkeit, und man erkennt: Dieser Gregor Joseph Werner war kein trockener, verschrobener Kontrapunkt-Fuchser, sondern konnte mit ganz einfachen Mitteln wunderbare Stimmungen zaubern. Und sollte Werners Musik einmal Gefahr laufen, allzu süsslich zu werden, dann tritt das Ensemble Ars Antiqua Austria beherzt auf die Kitschbremse und kontert mit herber Bodenständigkeit. Überhaupt funkelt die derzeit wohl beste Formation für barockes Repertoire aus dem süddeutschen Raum auf dieser CD in den schillerndsten Instrumentalfarben. Einen besonderen Reiz macht beispielsweise der samtweiche Klang des Chalumeau (eines Vorläufers der Klarinette) aus, der eine Reihe von Stücken durchtränkt. Einen bitteren Beigeschmack hat die CD allerdings: Es ist die letzte mit dem Cembalisten und Organisten des Ensembles, Norbert Zeilberger, der im vergangenen August auf tragische Weise verunglückte. Welch schmerzliche Lücke sein Tod reißt, kann man erahnen, wenn man hört, wie hinreißend er Werners Orgelkonzert interpretiert. Ihm hat Gunar Letzbor diese CD gewidmet.

CD-Info
Gregor Werner: Pro Adventu.
Ars Antiqua Austria: Gunar Letzbor
Challenge Classics CC72513

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CONCERTO – 11-12.12


PRO ADVENTU ET IN MEMORIAM

Gregor Joseph Werner: Pro Adventu.
Sechs Fugen in Quartetten, Cantilenae pro Adventu 

u. a. A. Mühlbacher (Knabensopr.), M. Miesenberger (Ten., Va.), N. Zeilberger (Orgel), Ars Antiqua Austria, Ltg. Gunar Letzbor (Vl.). 
Challenge Classics (72513) ® 2012 (Vertrieb SunnyMoon) CD

Es gibt Komponisten, die sind der Musikgeschichte vor allem als Amtsvorgänger oder (seltener) Nachfolger großer Kollegen ein Begriff. Kaum, dass ihre Werke allgemeiner bekannt wären. Zu ihnen zählt der Osterreicher Gregor Joseph Werner (1693 - 1766), der seit 1728 als Kapellmeister am Esterhazy-Hof in Eisenstadt wirkte. Ihm stand seit 1761 der etwa dreißigjährige Joseph Haydn als Vize zur Seite, der ihn fünf Jahre später auch im Amt beerbte - ein 'Modehansl' und 'G'sanglmacher' in den Augen des barockgestrengen alten Vorgesetzten. Was Haydn in seinen späteren Tagen - 1804 - nicht davon abhielt, sechs Fugen Werners mit eigenen Einleitungen zu versehen und - aus besonderer Achtung gegen diesen berühmten Meister: bei Artaria in Wien zum Druck zu befördern.

Diese Quartette dienen Gunar Letzbor und seinem Ensemble Ars Antiqua Austria jetzt als Rahmen eines Programms, in dessen Zentrum Vokalkompositionen für die Adventszeit stehen - vier liedhafte, zur Hälfte durch kurze Rezitative eingeleitete deutsche Arien, in denen Maria als Gottesmutter im Zeichen der unbefleckten Empfängnis um Fürsprache angerufen wird. Die anrührende Schlichtheit dieser eher kurzen Kompositionen erinnert an die geistlichen Volksgesänge, die der zwei Generationen zuvor in Eisenstadt regierende Fürst Pal Esterhazy in seiner berühmten Sammlung Harmonia caelestis zusammengetragen hat. Vor allem aber bringt Letzbor hier einen reizvollen Schaffensbereich Werners zum Klingen, der neben dessen umfangreichem OEuvre an lateinischen Kirchenwerken, aber auch an deutschsprachigen Oratorien ebenfalls größere Beachtung verdiente - schade, dass im Einführungstext nichts weiter über diese Arien zu erfahren ist.

Mit dem zum Zeitpunkt der Aufnahme 15-jährigen Sopran Alois Mühlbacher von den St. Florianer Sängerknaben und dem Tenor Markus Miesenberger (der in den Fugen-Quartetten übrigens die Bratsche spielt) hat Letzbor ebenso wohltimbrierte wie uneitle Vokalisten ausgesucht. Die Gesangsstücke verlangen an instrumentaler Begleitung nur zwei Melodieinstrumente und Basso continuo; um so mehr Wert legt Werner hier aber auf gedeckte Klangfarben, wenn er sordinierte Violinen, eine Viola amabile oder zwei Chalumeaux einsetzt. Kleine, aber feine Besetzungen, die nicht zuletzt die damals noch sehr bescheidenen Dimensionen der Eisenstädter Hofkapelle widerspiegeln, bieten auch die beiden Kirchensonaten - ein Concerto a 5 parti und eine Pastorella, jeweils mit konzertierendem Tasteninstrument. Ars Antiqua Austria hat sie zwischen den Adventsgesängen eingefügt und spielt sie in leicht aufgerautem und doch stets charmant erzählendem Ton.

Als Solist an der Orgel ist Norbert Zeilberger zu hören, zwei Jahrzehnte lang Continuospieler von Ars Antiqua Austria. Wer um seinen tragischen Tod im August dieses Jahres weiß (s.a. S. 26), wird diese Soli, aber auch den dissonanzenreichen continuolosen Streicherklang der Fugen und ihrer Haydn'schen Einleitungen unwillkürlich anders hören.

behe

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musica Dei donum - 2012
(http://www.musica-dei-donum.org/cd_reviews/ChallengeClassics_CC72513.html)

Gregor Joseph WERNER (1695 - 1766):
"Pro Adventu"


Alois Mühlbacher, treble; Markus Miesenberger, tenor
Ars Antiqua Austria
Dir: Gunar Letzbor
rec: Nov 25 - 28, 2010, Ivanka pri Dunaji Castle (Slovakia)
Challenge Classics - CC72513 (© 2012) (58'09")
Liner-notes: E/D; lyrics - translations: E
 

Aria pro Dominica prima Adventus (Seht! Wie der stolzen Schlangen Haubt); Cantilena de immaculate (Ihr blumenreichen Felder); Cantilena pro Adventu (O Maria treib von dannen); Cantilena pro Adventu de immaculate conceptione (Maria Wurzel Davids); Concerto a 5 parti; Pastorale in G; Quartet I in F [1]; Quartet II in d minor [1]; Quartet III in c minor [1]; Quartet IV in c minor [1]; Quartet V in d minor [1]; Quartet VI in g minor [1]
Source: [1] 6 Fugen in Quartetten, (ed. FJ Haydn), 1804 Ernst Schlader, Markus Springer, chalumeau; Barbara Konrad, violin; Gunar Letzbor, violin, viola; Markus Miesenberger, viola; Jan Krigovsky, violone; Norbert Zeilberger, harpsichord, organ

It is rather odd that some composers are known by just one composition. In the case of Gregor Joseph Werner it is his Musicalischer Instrumental-Calender which exists in - as far as I know - three recordings. Otherwise he is badly represented on disc. It is mostly the fact that he was Haydn's predecessor as Kapellmeister of the Esterházy's which made him being mentioned in history books and programme-notes. His started his career as an organist of the Stift Melk; he lived for some years in Vienna, where he may have been a pupil of Fux. In 1728 he was appointed Kapellmeister at the Esterházy court. In his incumbent years he brought the chapel to a high standard, and there is no reason to consider him a rather mediocre composer and to neglect him, as has been done by artists and the recording industry. It is unlikely that the Esterházy's would have appointed him as Kapellmeister if he were not a very good musician. It may be his negative attitude to Haydn which has damaged his reputation. In 1761 the latter was appointed as vice-Kapellmeister who was mainly responsible for the writing of instrumental music, whereas Werner concentrated on the composition of sacred music. It didn't take long until Werner accused Haydn of neglecting his duties and being responsible for the decrease of the chapel's standard.

It was probably mainly his resentment against the modern style of his time which caused the conflict between the two men. It didn't prevent Haydn from holding Werner in high esteem, though. In 1804 he published six fugues by Werner which were taken from his oratorios and which he scored for string quartet. This disc includes them all. They are preceded by a slow movement, larghetto (I), largo (II), adagio ma poco (III, V and VI) or grave (IV). In his liner-notes Gunar Letzbor writes that it remains the subject of speculation whether these introductions were composed by Haydn himself. I tend to think he did; for what it is worth, they reminded me of the Sieben letzten Worte. Their dark mood and often dramatic character is emphasized in the performances of Ars Antiqua Austria. These six pieces are such that they fully deserve to be part of the standard repertoire of string quartets. It is notable that they are recorded here with the cello part played at the violone. I know that it was common practice in Austria to play parts for a bass string instrument on the violone, but does that also go for string quartets? Does that mean that Haydn's quartets should be played with a violone rather than a cello?

The two instrumental pieces are quite interesting as well. The Concerto a 5 parti has two parts for chalumeaus; in the first movement they play along with the organ which has a solo role in this piece. It also has in the Pastorale in G, although the booklet mentioned cembalo (harpsichord) in the scoring. The pastoral character is particularly present in the first movement; the piece comes to a surprising close with a rather forceful vivace passato. The title of this disc refers to the four vocal items in the programme which are all written for the time of Advent. They belong to a then popular category of rather simple music for voice and instruments. They are mostly closely connected to the veneration of the Virgin Mary. That is also the case with the pieces on this disc. O Maria, treib von dannen and Ihr blumenreichen Felder are both strophic. The first is scored for oboe or chalumeau, two violins con sordino and bc, whereas the second has two chalumeau parts, again with muted violins. Markus Miesenberger has caught the character of these pieces well and doesn't try to make to much of it. It is their simplicity and directness which makes them nice to listen to.

Maria Wurzel Davids and Seht! Wie der Stolzen Schlangen Haubt are in the form of a recitative and a strophic aria, for a soprano with a 'viola amabile', two muted violins and bc. The second piece refers to the Fall of man in paradise when God promises that the serpent's (devil's) head will be crushed through the birth of Jesus. Alois Mühlbacher, already 15 at the time of this recording, is (was) a member of the St. Florianer Sängerknaben, an outstanding choir of boys and men, with which Gunar Letzbor has made several fine recordings. Mühlbacher sings these two pieces very well, showing a remarkable range and his ability to express a text. I didn't know what was meant by a 'viola amabile'. Mr Letzbor was so friendly to inform me that this is not a specific instrument but rather a viola which is played with a mute made of leather, creating a sound which he feels is appropriate for these two pieces.

It is impossible to really assess Werner's qualities as a composers, because his oeuvre has hardly been explored yet. I would, for instance, be very interested to hear some of his oratorios. As far as I know just one of these has been recorded (Debora, directed by Pál Németh, Quintana/Harmonia mundi, 1994). However, we should be grateful for this disc which allows us to catch a glimpse of his oeuvre. Let us hope that more of it will be revealed in future recordings.

On a sad note, this is one of the last recordings of the keyboard player Norbert Zeilberger who died in a tragic accident in August 2012.

Johan van Veen (© 2012)

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NDR Kultur Sendedatum: 14.12.2012 15:20 Uhr
(http://www.ndr.de/kultur/klassik/werner185.html)

Ungewöhnliche Adventsmusik

Gregor Werner: Instrumental- und Vokalwerke
Ars Antiqua Austria, Leitung: Gunar Letzbor
Vorgestellt von Jan Ritterstaedt

Das österreichische Ensemble Ars Antiqua Austria hat unter dem Titel "Pro Adventu" Musik des Barockkomponisten Gregor Werner eingespielt. Es ist eine bunte Mischung aus Vokal- und Instrumentalkompositionen. Der Österreicher Gregor Werner ist auch deswegen für die Musikgeschichte nicht ganz uninteressant, weil er eine ganz besondere Beziehung zu Joseph Haydn hatte.

Kunstvoll und individuell

Schloss Esterházy anno 1761: Auf fürstlichen Wunsch hin wird dem 68-jährigen ehrwürdigen Kapellmeister Gregor Werner ein fast 40 Jahre jüngerer Kindskopf zur Seite gestellt: Joseph Haydn. Der Alte hat wahrscheinlich erst einmal die Nase gerümpft und sich über den avantgardistischen Musikstil des Jungen echauffiert. Doch der ließ sich nicht einschüchtern und übernahm sogar fünf Jahre später das Amt seines Chefs - und veröffentlichte später dessen Musik. Im langsamen Satz von Werners zweitem Quartett d-Moll riecht alles stark nach Haydns berühmter textloser Vertonung der "Sieben Letzten Worte unseres Erlösers". Bis heute ist nicht klar, ob Haydn bei der Herausgabe der Musik seines Amtsvorgängers zumindest bei den Kopfsätzen selbst Hand angelegt hat oder ob seine "Sieben Letzten Worte" von Werners Musik inspiriert worden sind. Wie auch immer: Werners Musiksprache ist barock, aus Haydns Sicht vielleicht ein bisschen zopfig, aber dafür sehr kunstvoll und individuell.

Exzellente Barock-Musik

Werners Advents-Kantilenen sind genau auf lyrische Stimmen wie Markus Miesenberger zugeschnitten. Einfühlsam und mit schlichtem und warmem Timbre singt der Tenor. Ihn begleiten zwei Chalumeaux, Vorläuferinstrumente der heutigen Klarinette. Das Klangbild ist stets dunkel gefärbt, die einzelnen Stimmen sind gut ausbalanciert und der Gesang stark in den Ensembleklang integriert. Nur der zarte Sopran von Alois Mühlbacher von den St. Florianer Sängerknaben sticht bewusst etwas heraus. Eine Viola amabile - eine liebliche Viola -, gespielt vom Ensembleleiter Gunar Letzbor, begleitet den jungen Sänger. Leider erfährt man aus dem inhaltlich etwas spartanisch geratenen Booklet nichts über dieses Instrument. Auch nichts über die beiden Chalumeaux und die kleine Orgel, die in Werners "Concerto a 5" die Solistenrollen einnehmen.
Vom anmutigen Konzert bis zur intimen Quartett-Meditation, von der etwas süsslichen Arie bis zur obligatorischen Pastorale reicht das Repertoire von Gregor Werner. Exzellent musizierte und produzierte Musik, die vor allem Barockspezialisten und -interessierte ansprechen dürfte, aber genauso gut auch Hörer auf der Suche nach der etwas ausgefalleneren Adventsmusik.

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Concerti 11/2012

Haydns Chef

Werner: Pro Adventu
Ars Antiqua Austria, Gunar Letzbor
(Violine & Leitung), Alois Mühlbacher (Knabensopran), Markus Miesenberger (Tenor), Challenge Classics

Wenn überhaupt, dann ist Gregor Werner, Kapellmeister des Fürsten Esterhazy, als Chef Joseph Haydns im Gedächtnis geblieben, der 1761 als sein Vize-Kapellmeister angestellt wurde. Dass es sich aber auch lohnt, die Musik des 1693 in Ybbs geborenen Komponisten anzuhören, demonstriert Gunar Letzbor in seiner Auswahl geistlicher und instrumentaler Werke. Werners Hang zu volkstümlicher Melodik hört man exemplarisch in den Concerti und Arien, seine kontrapunktische Kunst demonstrieren seine Quartette, die Haydn so interessant fand, dass er sie 1804, 38 Jahre nach Werners Tod, veröffentlichte. (KH)

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